Abiturienten werden über den Tisch gezogen

Marie-Sophie Röder hat schlechte Erfahrung bei der Organisation ihres Abiballs gemacht. Foto: Privat

Von Marie-Sophie Röder, 19 Jahre



Der Abschlussball stellt für viele den Höhepunkt der Schullaufbahn dar. Alles soll perfekt ablaufen. Da kann man froh sein, dass es Organisationen gibt, die Abiturienten genau dies versprechen und ihnen alle Sorgen nehmen. Wenn man denn so viel Glück hat: Viele Anbieter halten ihre Versprechen nicht.


Schon Monate vor dem großen Abend ködern die Firmen die Schüler mit grandiosen Angeboten. Man wird nicht nur von einer Eventlocation zur anderen kutschiert, sondern auch mit kleinen Werbegeschenken umgarnt und verwöhnt. Bis dann die Unterschrift unter dem Vertrag steht, der absichert, dass die Abiturienten eine gigantische Summe zahlen. Und dann fängt für die Schüler der unangenehme Teil an. Denn so einfach, wie die Eventmanager die Sponsorensuche bei den Planungstreffen darstellen, ist sie nicht.


Die finanzielle Planung endet bei vielen Abiball-Komitees im Desaster, denn bei der logistischen Unterstützung halten sich die Event­organisatio­nen zurück. Ist das Geld dann mit viel Mühe und Umständlichkeiten einmal eingenommen, wundern sich nicht wenige Abiturienten, wenn die Organisation plötzlich verkündet, dass Utensilien wie Platzkarten oder Stoffservietten nicht im Preis enthalten sind und nur gegen einen utopischen Aufpreis erworben werden können. Dass die Schüler dann kurz vor Beginn des Abschlussballs die Tischgedecke zurechtrücken und Haare vom beschmutzten Tischtuch auflesen müssen, ist eine bodenlose Frechheit. Genauso wie Fotografen, die unentwegt Werbung für sich machen und ein DJ, der nur alle halbe Stunde aufzufinden ist.


Das alles ist dem Abiturjahrgang der Georg-Herwegh-Oberschule in Hermsdorf tatsächlich passiert. Die Organisation hat die Unsicherheit der Abiturienten ausgenutzt, schließlich kennen sich die wenigsten Jugendlichen mit Finanzen, Verträgen oder ihren Rechten aus. Abiturienten werden so zu Gold­eseln, die viel Geld abwerfen. Gold­esel, die statt Spaß nichts als Stress beim eigentlich schönsten Abend der Schullaufbahn haben. Na, fast nichts als Stress.


Habt ihr ähnliche Erfahrungen bei der Organisation eures Abiballs gemacht wie Marie-Sophie?

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Kategorien Politik

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