Von Anastasia Barner, 16 Jahre
Kurz vor dem Jahresende werden an meiner Schule, dem John-Lennon-Gymnasium in Mitte, regelmäßig die gesammelten Fundsachen auf einigen Tischen im Foyer ausgebreitet, damit die Schüler ihre verloren gegangenen Habseligkeiten wiederfinden können.
Was nicht abgeholt wird, wurde früher immer weggeworfen. Dieses Jahr ist das anders. In Absprache mit dem Direktor und einigen Lehrern, haben wir beschlossen, die übrig gebliebenen Sachen an Flüchtlingsheime zu spenden, die hauptsächlich Jugendliche aufgenommen haben. Spendenboxen, die auch an Elternsprechtagen geöffnet werden, sollen die Idee weiterführen. Gerade jetzt, kurz nach Weihnachten, liegen alte Spielsachen von den kleineren Geschwistern, Stifte und Bücher oder Kleidung, die man nicht mehr trägt, weil man neue bekommen hat, ungenutzt zu Hause. Kinder und Jugendliche werden zu Weihnachten mit am meisten beschenkt. Die vielen Dinge, die sie danach nicht mehr brauchen, könnten sie ohne großen Aufwand spenden. Sie sind eine große Gruppe möglicher Spender. Schulleiter Jochen Pfeifer sagt dazu: „In Zeiten, in denen Hilfe gefragt ist, können wir ein Zeichen setzen für Solidarität und gegen die Wegwerfgesellschaft.“ Man muss nur auf die Möglichkeit, zu spenden, aufmerksam machen.
Deshalb ist zu hoffen, dass das John-Lennon-Gymnasium vielleicht ein Beispiel für andere Schulen wird, damit es mehr Unterstützung für Flüchtlinge gerade in unserem Alter gibt. Es wäre auch ein Schritt, um ihnen zu zeigen, dass sie willkommen sind. Auch das ist für Jugendliche besonders wichtig, um sie gut in dem Land, in dem sie nun aufwachsen, integrieren zu können.
„Wenn auf der Welt so viel geteilt würde wie auf Facebook, gäbe es keine Armut mehr“, lautet ein Spruch, den gerade viele User nicht zuletzt
auf Facebook selbst gerne posten. Spendenaktionen von Schulen könnten ein kleiner Schritt dahin sein.