Die richtige Finanzspritze für Uni und Lehre

Wie junge Erwachsene selbst dafür sorgen können, dass die Ausbildung für sie bezahlbar bleib

Von Christoph Heitz

Damit sich zu Prüfungsangst und Platzsuche in vollen Hörsälen nicht auch noch die Sorge um die Finanzierung des Studiums gesellt, sollte man vorsorgen. Foto: DPA Uwe Anspach
Damit sich zu Prüfungsangst und Platzsuche in vollen Hörsälen nicht auch noch die Sorge um die Finanzierung des Studiums gesellt, sollte man vorsorgen. Foto: DPA Uwe Anspach

Nicht jede Ausbildung wird vergütet. Und auch Studenten benötigen Geld, um ihren Lebensunterhalt während des Studiums zu bestreiten. Es gibt jedoch verschiedene Wege, Ausbildung und Studium zu finanzieren. Längst nicht alle Eltern können ihrem Nachwuchs ein Studium an einer Universität oder Fachhochschule finanzieren. Dies muss den Weg zu höherer Bildung aber nicht verschließen, gibt es doch ganz unterschiedliche Möglichkeiten, an das benötigte Geld zu kommen. Bis zum 25. Lebensjahr liefert das Kindergeld einen Grundstock – sofern sich die Kinder in der ersten Ausbildung befinden und nicht zu viel selbst einnehmen.

 

Kredit mit Risiko

Denn viele Studenten verdienen sich mit Nebenjobs etwas dazu. Das ist allerdings nicht immer zeitlich mit dem Studium vereinbar. Außerdem ist zu prüfen, ob man passend abgesichert und versichert ist. „Mit einem angemeldeten 450-Euro-Job lassen sich diese Probleme umgehen“, sagt Simone Hübner, Vermögensberaterin bei der Deutschen Vermögensberatung (DVAG). Ab 451 Euro werden Sozialabgaben fällig und das Nettoeinkommen sinkt. Wer über seine Eltern krankenversichert ist, muss sich dann in der Regel auch selbst versichern. Wer sich dagegen ein Stipendium bei einer der zahlreichen Stiftungen sichert, kann sich voll auf das Studium konzentrieren. „Man braucht zwar kein 1,0-Abitur, muss dafür aber eine tadellose Bewerbung abgeben“, so Hübner.

 

Leichter ist es, das Studium mit Bafög zu finanzieren. Dieses staatliche Darlehen hilft seit Jahrzehnten Studenten an deutschen Hochschulen. Die Höhe der Finanzspritze richtet sich nach dem Einkommen der Eltern. Zwar gewährt der Staat das Darlehen zunächst zinslos, doch muss es spätestens fünf Jahre nach Abschluss des Studiums zurückgezahlt werden. Und wer in Zahlungsrückstand gerät, muss doch noch Zinsen zahlen.

 

Die werden in jedem Fall bei einem Bildungskredit der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fällig. Ihr Angebot richtet sich an Studenten unter 30 Jahren, die für ein Zweitstudium, eine Promotion oder ein berufsbegleitendes Studium Geld benötigen. Bis zu 650 Euro werden monatlich gewährt. „Hier muss ich mir aber überlegen, ob ich meine Karriere mit einem Schuldenberg beginnen möchte“, meint Finanzexpertin Hübner.

 

Frühe Absicherung bringt Rabatt

Interessanter sind die KfW-Angebote im Hinblick auf das sogenannte Schüler-Bafög. Hierbei handelt es sich um einen Zuschuss, der unabhängig vom Einkommen der Eltern für die erste Ausbildung gezahlt wird. Einzige Bedingung: Die Azubis dürfen nicht zu viel verdienen. Und das Beste: Das Geld muss nicht zurückgezahlt werden. „Das Angebot ist für theoretische Ausbildungen gedacht, etwa an Pflegeschulen“, so Hübner. Ob der eigene Ausbildungsweg den Kriterien entspricht, sollte man vorher mit den zuständigen Ämtern und der Schule klären.

 

Wichtig sei, dass junge Menschen ihre Finanzen und Vorsorge schon frühzeitig angehen, fasst Finanzexpertin Hübner zusammen. Dies habe den Vorteil, dass die Beiträge günstiger sind, je früher sich junge Menschen um ihre Absicherung kümmern.

 

Niedrige Raten und Zinsen

 

Bafög ist die Abkürzung für Bundesausbildungsförderungsgesetz. Dieses regelt den Betrag, den Schüler, Studenten und Lehrlinge erhalten, um sich zu finanzieren. Die Summe hängt vom Einkommen der Eltern ab. Im Internet gibt es Bafög-Rechner: www.bafög-rechner.de

 

Bildungskredite werden in einer Höhe von 1 000 bis 7 200 Euro gewährt. Vorteile gegenüber herkömmlichen Krediten sind niedrige Rückzahlungsraten und Zinsen, die man auch mit einem Einkommen als Berufseinsteiger zahlen kann. www.bildungskredit.de

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Kategorien Finanzen Geld & Absicherung

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