Post ist da: Eine Karte von James Cook

 

 

James Cook sendet Urlaubsgrüße von der hawaiischen Insel Kealakekua.

 

Liebe Jugendredaktion,

 

wieder habe ich es in London nicht ausgehalten. Es hat mich zurück auf See gezogen, auf meine dritte Südseereise. Die „Resolution“ ist das dritte Schiff, das mich und den Rest der Besatzung um die Welt bringen soll. Heute ist der 11. Februar 1779. Wir sind wieder in der Bucht von Kealakekua auf Hawaii. Vor einigen Tagen waren wir bereits hier, und es war ganz wunderbar. Die Einheimischen begrüßten uns so freundlich, wie ich es bei keiner vorherigen Landung erlebt habe. Sie kamen mit Geschenken wie Yamswurzeln, aber sie haben mich auch auf Schritt und Tritt verfolgt. Dann starb einer unserer Männer. Wir haben ihn auf der Insel beerdigt, und irgendwie schlug die Stimmung dann um. Ich glaube, die Inselbewohner waren nicht einverstanden mit dem Ort, an dem wir unseren Kameraden beerdigt hatten. Zwei Tage später sind wir wieder in See gestochen, da war das Verhältnis schon stark angespannt. Heute sind wir zurückgekommen, um einen Schiffsmast zu reparieren, der im Sturm gebrochen war. Ich fühle mich unwohl dabei, aber wir haben keine Wahl. Nun muss ich aber aufhören zu schreiben. Gerade wurde mir berichtet, dass uns ein Beiboot gestohlen wurde. Was ist da los? Ich wittere Unheil – werde jetzt mal nach draußen gehen und das regeln. James

 

Auf diese Postkarte stieß Rebecca Ciesielski, 20 Jahre, am Spreeufer, als sie gerade pflichtversessen und unter lautem Gemecker den Müll der anderen Leute aus der Spree fischte. Doch eine der Flaschen war gar kein Müll – Cook hatte sie 1779 zu uns auf Reisen geschickt, kurz bevor er von den Inselbewohnern niedergemetzelt worden war.

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Kategorien Fotoserie Zwischendurch

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