Post ist da: Eine Karte von Jeanne d'Arc


Jeanne d’Arc sendet Urlaubsgrüße aus Orléans in Frankreich. Foto: WIKIMEDIA / Gemälde von Rosetti

Liebe Jugendredaktion,


hier schreibt euch eure Jeanne d’Arc, auf dem Wege, die Engländer aus Frankreich zu vertreiben. Gerade bin ich in Orléans mit meinen Soldaten, die ich im Kampfe anführe. Ihr könnt euch vorstellen, dass einige der Männer nur schwer akzeptierten, fortan einer 17-Jährigen zu folgen. Aber was blieb ihnen übrig? Schließlich ist mir der Erzengel Michael erschienen. Ich war noch fern von allem auf dem Hofe meiner Eltern, als er mir von Frankreichs Leid berichtete und mich wissen ließ, dass ich die Auserwählte bin. Die Jungfrau, die kommen sollte, Frankreich zu befreien. Und der französische Thronfolger glaubte mir. Als ich an dessen Hofe ankam, war er zwar noch skeptisch – ich in Hosen und mit kurzem Haar. Doch ich ließ ihn die Wahrheit sehen.


Es ist ein seltsames Gefühl, nie hätte ich mir ausgemalt, einmal an diesem Punkt zu sein. Meine Rüstung ist schwer, doch ich trage sie mit Stolz. Es fühlt sich gut an, ein Heer zu führen und ich weiß, dass es Zeit ist. Frankreich wird frei sein, Charles wird als wahrer König seine Rolle als rechtmäßiger Herrscher über das Land einnehmen. Ihr werdet sehen. Bis dahin glaubt an mich, es grüßt euch eure Jeanne.


Auf diese Postkarte stieß Jugendreporterin Laura Harmsen, 20 Jahre, in ihren Ferien in England, als sie während einer langatmigen Besichtigung eines Schlosses, in dem gerade Renovierungsarbeiten stattfanden, eine Ecke Papier aus dem Gemäuer luken sah. Ein britischer Spion, den Jeanne nichts ahnend um Zustellung der Karte gebeten hatte, hatte sich aus Angst, die junge Kämpferin könne womöglich doch heilig sein, nicht getraut, sie wegzuschmeißen und sie dort eingemauert.

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