Katastrophal sei das Studium, kritisierte eine angehende Lehrerin kürzlich im Internet. Wir haben bei einer Studentin nachgefragt:
Viel zu theoretisch sei ihr Studium, kritisiert Larissa Sarand. Auf Spiegel online berichtete die angehende Pädagogin kürzlich von der aus ihrer Sicht katastrophalen Ausbildung angehender Lehrer. Hat sie recht? Wir sprachen mit Steffi Menke, Studentin der Grundschulpädagogik in Berlin.
Steffi, hast du während deines Bachelorstudiums ähnliche Erfahrungen gemacht wie Larissa Sarand?
Ich kann die angesprochenen Ängste nachvollziehen und habe Ähnliches erlebt. Fragen zur Situation im Klassenzimmer wie positives Klassenklima oder Elternarbeit wurden in meinem Studium leider kaum thematisiert. Kritisch sehe ich an Larissas Bericht, dass sie vom Studium einen ausbildungsähnlichen Unterricht erwartet. Das Studium erfordert jedoch einen größeren Anteil an Reflexion und Übertragung. Es werden Angebote geschaffen, keine Lösungen präsentiert.
Wo bekommst du deine Praxiserfahrung denn dann her?
Ich habe diverse Praktika absolviert und arbeite außerdem auf Minijob-Basis im pädagogischen Bereich.
Wie würde das Lehramtsstudium deiner Träume aussehen?
Gut fände ich, wenn schon frühzeitig mit Schulen zusammengearbeitet würde. So könnte etwa ein wöchentlicher Schulbesuch Pflicht sein. Im Seminar könnte das Erlebte ausgewertet werden. Wichtige Themen wären dabei für mich: Lehrerpersönlichkeit, Konfliktbewältigung und Unterrichtsstörungen.
Larissa sagt, Lehrerin sei nie ihr Traumberuf gewesen. Wie ist das bei dir?
Ich wollte schon immer Grundschullehrerin werden. Kinder zu motivieren und ihnen das Handwerkszeug mitzugeben, um sich die Welt selbstständig zu erschließen, bereitet mir große Freude.
Interview: Aniko Schusterius, 19 Jahre