Zusammen mit Schülern des Humboldt-Gymnasiums nahmen Vattenfall und Gewobag ein neues Blockheizkraftwerk in Betrieb
Das Festzelt ist gut gefüllt. Dicht an dicht stehen Fotografen, Kamerateams und erwartungsvolle Besucher. Zwischen ihnen: Schülerinnen und Schüler des Humboldt-Gymnasiums in Tegel.
Sie spielten am Freitag eine ganz besondere Rolle: Bei der Eröffnung des Blockheizkraftwerks im Bottro-per Weg in Reinickendorf erklärten die Schüler mit einem Vortrag den Anwesenden die Funktionsweise der Anlage. Beim anschließenden Quiz stellten sie mit cleveren Fragen und jeweils drei Antwortmöglichkeiten die vier Vorredner auf die Probe. Gewobag-Vorstand Snezana Michaelis, Staatssekretär für Verkehr und Umwelt Christian Gaebler, Bezirksbürgermeister Frank Balzer und Vattenfall-Vorstand Gunther Müller hatten ganz schön zu grübeln. Frage für Frage berieten sie über die richtige Lösung und scheiterten nur einmal: beim Thema Energieeffizenzklassen.
Aber auch die Schüler bewiesen, dass sie für ihr Alter schon sehr gut über Umweltschutz und Energiewende Bescheid wissen. Verwunderlich ist das aber nicht: Ihr Gymnasium trägt das Gütesiegel Berliner Klimaschule, und das bereits das vierte Jahr in Folge. Das erhält nur, wer sich in einem Wettbewerb gegen die Konkurrenten durchsetzt. Im Jahr 2010 organisierten die Schüler unter anderem eine eigene Klimakonferenz unter dem Titel „Was TUN?“. Mit den neuesten Entwicklungen zum Thema Klimaschutz beschäftigt sich die schuleigene Arbeitsgemeinschaft Umwelt. Außerdem können die Schüler das Wahlpflichtfach Technik und Natur belegen. In diesem Jahr nahm das Humboldt-Gymnasium das Gütesiegel für ihr Projekt „Füll das Füllet – Ist abfallfreies Catering in der Großstadt möglich?“ entgegen.
Engagiert und wissensdurstig arbeiten die Schüler mit ihren Projekten an einer grüneren Zukunft und sorgen damit zugleich für ein stärkeres Umweltbewusstsein unter jungen Leuten. Ein gutes Beispiel sind dafür drei Neuntklässler, die in diesem Jahr mit dem Bildungspreis beim Wettbewerb „Energie geladen“ des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft ausgezeichnet wurden. Die Schüler hatten den Energieverbrauch von Smartboards untersucht. Die digitalen Tafeln werdem bereits an vielen Berliner Schulen eingesetzt.
Als die Schüler des Humboldt-Gymnasiums am Freitag die Metalltore zum neuen Blockheizkraftwerk öffneten, öffneten sie dabei zugleich auch eine Tür in eine bessere Zukunft. Die Anlage wird ab sofort mit einem Verbrennungsmotor rund 1 700 Wohnungen gleichzeitig mit Strom versorgen und ist dabei durch ihre Kraft-Wärme-Kopplung gut für die Umwelt.
(Aniko Schusterius, 19 Jahre)