Abgecheckt: Tempelhofer Feld


Foto: Raufeld / Vicki Kormesch

Schneesturm, Kälte, Gegenwind. Nicht gerade Traumbedingungen um für einen Marathon zu trainieren. Aber weil der Winter dieses Jahr spontan noch einen draufsetzt, lassen sich eisige Temperaturen beim Joggen nun mal nicht vermeiden. Jedenfalls nicht, wenn man, wie gesagt, pünktlich zum Mai fit sein muss um einen Halbmarathon zu laufen. Um die Strecke von 21 Kilometern durchzustehen muss man viel trainieren. Am liebsten mache ich das auf dem Tempelhofer Feld in Neukölln und Tempelhof. Auf mehr als 300 Hektar kann man dort lange Läufe auf weiter Strecke üben und hat die ganze Zeit eine tolle Aussicht. Der Park eignet sich hervorragend für Leute, die schnell die Motivation verlieren: Eine Runde im Tempelhof hat sechs Kilometer. Wenn man auf halber Strecke wegen der Kälte keine Lust mehr hat weiter zu joggen, muss man trotzdem noch mindestens eine Landebahn zurückgehen. Man bewegt sich also schon mal mehr, als würde man nur kleine Runden in kleinen Parks laufen. Beim Bezwingen der Tempelhofer Landebahnen trifft einen der eisige Winterwind dann aber so heftig, dass man automatisch wieder anfängt zu joggen und sich am Ende doch noch ordentlich bewegt hat. Die schöne Landschaft und die strahlende Sonne halten einen dabei die ganze Zeit bei Laune. Ich versuche in der Regel mindestens ein bis zwei Runden durchzuhalten.


Foto: Raufeld / Vicki Kormesch

Meinen Lauf beginne ich immer am Eingang Oderstraße. Wenn man von dort zuerst nach rechts läuft, sieht man noch nicht so viel von dem weiten Feld, sondern erstmal nur Bäume, einen Biergarten und Sportplätze. Dann erreicht man das alte Flughafengebäude mit Blick auf den Radarturm und läuft auf breiten Bahnen entweder weiter seine Runde oder biegt die erste oder zweite Kreuzung nach links auf die kerzengeraden Landebahnen ab um wieder in Richtung Oderstraße zu gelangen. Unabhängig davon, wie man sich entscheidet – das Wetter spielt eine große Rolle auf dem Tempelhofer Feld: Ist es gut, kann man frische Luft und blauen Himmel genießen, bei Schneesturm hingegen darf man sich wie Rocky Balboa fühlen – und das kann auch durchaus motivierend sein: Wenn man bei Kilometer acht die sanfte Steigung auf den Landebahnen mit Gegenwind bei eisiger Kälte auf verschneitem Boden tapfer weiter rennt obwohl das Ziel noch unendlich weit scheint dann, ja, dann kann man am Ende richtig stolz auf sich sein. Dieses Rocky-Feeling gibt’s nur im Tempelhof.


Fazit: Dieser Park eignet sich für nicht kälteempfindliche Läufer, die gerne lange Strecken joggen und dabei Wert auf eine schöne Landschaft legen.


Vicki Kormesch, 23 Jahre

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