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Prominent gefragt: Matthias Habich

Prominente müssen der Presse ständig Tausende Fragen beantworten. Die Jugendredaktion dreht den Spieß um: Wir geben den Prominenten Antworten – auf alle Fragen dieser Welt.

Matthias Habich fragt: „Warum gibt es Internet-Mobbing und Shit­storm? Warum gibt es kein Schmusing und Goldstorm?“

Matthias Habich zählt zu Deutschlands bekanntesten Schauspielern. Er wurde mehrfach ausgezeichnet. Foto: DPA
Matthias Habich zählt zu Deutschlands bekanntesten Schauspielern. Er wurde mehrfach ausgezeichnet. Foto: DPA

Die Jugendredaktion antwortet: Lieber Matthias, sogar Forscher haben sich schon mit diesem Phänomen aus­einander­gesetzt und herausgefunden, dass gemeinsame Feind­bilder die Freundschaft zwischen zwei Menschen stärken. Das gilt auch umgekehrt, besagt doch ein Sprichwort: „Der Feind meines Feindes ist mein Freund.“ Gerade unter Jugendlichen gibt es oft einen Anführer, der ent­scheidet, wer gemocht wird und wer nicht. Wer mit ihm zerstritten ist, hat nicht selten den Rest der Gruppe gegen sich, weil niemand die Freund­schaft zum Anführer riskieren will – ein zentrales Problem beim Thema Mobbing.

Soziale Netzwerke befördern dieses Phänomen. Der digitale Freundeskreis ist zumeist größer als der reale, und so finden Rädels­führer auch mehr Anhänger, die ihre Spiel­chen mitmachen. Nicht zuletzt liegt die Hemmschwelle im Internet nie­driger. Ein böser Kommentar ist schnell geschrieben. Und leider scheint es in unserem Naturell zu liegen, uns lieber kritisch denn lobend zu äußern.

Die Netzgemeinde hat mit Aktionen wie für den ins Koma gefallenen Autor Kai-Eric Fitzner aber bereits bewiesen, dass es so etwas wie Gold­storms gibt. Innerhalb weniger Stunden schoss sein Buch „Willkommen am Meer“ nach einem Facebook-Aufruf an die Spitze der Bestseller­listen. Es geht also. Es muss nur jemand anfangen.

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Kategorien Medien Prominent Gefragt Social Media

„Wenn Sie Journalistin werden wollen, sind Sie in diesem Studiengang falsch“, hörte ich im ersten Semester nicht nur einmal. Trotzdem habe ich mittlerweile, mit 22, meinen Abschluss – und arbeite stetig daran, den Zweiflern das Gegenteil zu beweisen. Denn das Schreiben lasse ich mir nicht mehr wegnehmen. Es ersetzt für mich rauschzustandsauslösende Substanzen, es ist mein Ventil, wenn die Gedanken zu laut schreien und kein Platz für ekstatisches Tanzen ist. Schreiben kann ich über all das, wonach niemand fragt, was im Gespräch niemand von mir wissen will. Am spannendsten ist aber, anderen Menschen zuzuhören und ihre Geschichte zu erzählen.