Prominente müssen der Presse ständig Tausende Fragen beantworten. Die Jugendredaktion dreht den Spieß um: Wir geben den Prominenten Antworten – auf alle Fragen dieser Welt.
Matthias Habich fragt: „Warum gibt es Internet-Mobbing und Shitstorm? Warum gibt es kein Schmusing und Goldstorm?“
Die Jugendredaktion antwortet: Lieber Matthias, sogar Forscher haben sich schon mit diesem Phänomen auseinandergesetzt und herausgefunden, dass gemeinsame Feindbilder die Freundschaft zwischen zwei Menschen stärken. Das gilt auch umgekehrt, besagt doch ein Sprichwort: „Der Feind meines Feindes ist mein Freund.“ Gerade unter Jugendlichen gibt es oft einen Anführer, der entscheidet, wer gemocht wird und wer nicht. Wer mit ihm zerstritten ist, hat nicht selten den Rest der Gruppe gegen sich, weil niemand die Freundschaft zum Anführer riskieren will – ein zentrales Problem beim Thema Mobbing.
Soziale Netzwerke befördern dieses Phänomen. Der digitale Freundeskreis ist zumeist größer als der reale, und so finden Rädelsführer auch mehr Anhänger, die ihre Spielchen mitmachen. Nicht zuletzt liegt die Hemmschwelle im Internet niedriger. Ein böser Kommentar ist schnell geschrieben. Und leider scheint es in unserem Naturell zu liegen, uns lieber kritisch denn lobend zu äußern.
Die Netzgemeinde hat mit Aktionen wie für den ins Koma gefallenen Autor Kai-Eric Fitzner aber bereits bewiesen, dass es so etwas wie Goldstorms gibt. Innerhalb weniger Stunden schoss sein Buch „Willkommen am Meer“ nach einem Facebook-Aufruf an die Spitze der Bestsellerlisten. Es geht also. Es muss nur jemand anfangen.