Earth Train forstet den Regenwald im Mamoní Valley Preserve auf – unsere Jugendredakteurin hat mitgeholfen.
Als ich als kleines Mädchen die Geschichte von Tiger und Bär gelesen habe, die nach Panama aufbrechen, um das Herkunftsland ihrer geliebten Bananen zu entdecken, dachte ich, Janosch hätte das wundersame Land erfunden. Mittlerweile weiß ich das natürlich besser – und konnte mich nun selbst von der Schönheit des Landes überzeugen.
Drei Wochen habe ich als Freiwillige bei der Organisation Earth Train gearbeitet, die vor einigen Jahren ein großes Stück Land im Regenwaldgebiet des Mamoní Valley Preserve gekauft hat. Aufgrund seiner unglaublichen Artenvielfalt gehört dieses Gebiet zu den schützenswertesten der Welt. Bedauerlicherweise wurden bereits große Teile gerodet und abgebrannt, um das Holz zu verkaufen und Weideflächen zu kultivieren. Earth Train versucht diese Bereiche zu renaturieren, damit wieder ein durchgängig bewaldetes Gebiet entsteht, in dem Tiere leben können.
Dabei arbeitet die Organisation mit Einheimischen zusammen. Einige von ihnen werden dafür entlohnt, sich um das Land zu kümmern und dafür zu sorgen, dass keine Fremden unbefugt Bäume abholzen. So findet ein kultureller Austausch statt und Arbeitsplätze werden geschaffen.
Als Freiwillige habe ich überall dort angepackt, wo Hilfe benötigt wurde. Ich habe gekocht, Wäsche gewaschen, im Garten gearbeitet und bei Schulprojekten geholfen. Dabei konnte ich Kontakt zu den Kindern aufnehmen und sehen, wie anders ihr Leben und ihr Schulalltag sind. Als Beispiel: Kinder von sechs bis zwölf Jahren lernen in derselben Klasse. Weil viele Eltern nicht ausreichend Geld haben, um ihrem Nachwuchs das Schulessen zu finanzieren, pflanzt Earth Train zusammen mit den Schülern einheimische Pflanzen wie Papayas oder Tomaten an, die die Verpflegung sichern. Andere Projekte haben zum Ziel, den Einheimischen zu zeigen, wie Strom aus Wasserkraft erzeugt oder wie Müll getrennt wird.
Meine Freizeit habe ich gerne im Fluss Mamoní verbracht, nach dem das Tal benannt ist, und bin unter kleinen Wasserfällen geschwommen. Ich habe unglaublich interessante Menschen aus aller Herren Länder getroffen, darunter Biologen, Weltenbummler und sogar Grammy-Gewinner. Einzig auf die Bullet Ants hätte ich verzichten können. Dabei handelt es sich um riesige Ameisen, deren Biss wie der Schuss einer Kugel schmerzt und Ohnmacht und Erbrechen auslösen kann. Doch das ist beim Anblick eines Faultiers schnell wieder vergessen, oder eines Affen oder Kolibris, einer Schlange oder eines Skorpions. Und diese einmalige Natur. Oh, wie schön ist Panama!
Von Maike Effing, 23 Jahre
Du bist an der Arbeit als Freiwillige oder der Teilnahme an einem Gruppenprojekt interessiert? Dann schick uns eine E-Mail an blz-jugendredaktion@berliner-zeitung.de. Weitere Informationen zu Earth Train auf: www.earthtrain.org