„Das Publikum weiß, was echt ist und was nicht“



Glen, Danny und Mark (v.l.n.r.) sind „The Script“. Foto: Kevin Westenburg



Die Rockband „The Script“ über den Titel ihres neuen Albums, gebrochene Herzen und Kritikerlob



In Großbritannien und den USA erreichte das dritte Album der irischen Band „The Script“ bereits Ende letzten Jahres die Charts. Vor wenigen Tagen erschien es auch in Deutschland – pünktlich zum Start des Til-Schweiger-Films „Kokowääh2“, zu dem das Trio gemeinsam mit Rapper will.i.am den Titelsong beisteuerte.


Euer neues Album heißt schlicht „#3“. Was für eine Bedeutung hat diese Zahl für euch?

DANNY: Für viele Menschen ist die drei eine Glückszahl. Auch in der irischen Mythologie hat sie eine große Bedeutung und durch die Heilige Dreifaltigkeit, aber davon sind wir weit entfernt. Und natürlich ist es unser drittes Album.


Schon eure ersten Alben waren sehr erfolgreich. Hattet ihr Angst, nun den Erwartungen nicht gerecht werden zu können?

DANNY: Wenn man sich selbst eine so schwere Last auf die Schultern legt, wird man nur zu Boden gehen. Wir werden durchaus nervös, aber niemals ängstlich.


Immerhin werdet ihr noch nervös.

DANNY: Das zeigt doch, dass uns etwas an der Sache liegt. Bevor wir auf die Bühne gehen, denken wir daran, dass für manche da draußen dieses Konzert das einzige Konzert ist, das sie sich im Jahr leisten. Und wer zum Teufel sind wir, sie zu enttäuschen? Das kann einen nervös machen.


Bei eurer Bandgründung hattet ihr schon Erfahrung als Musiker. Habt ihr euch trotzdem noch verändert?

GLEN: Am Anfang dachten wir noch immerzu daran, uns das Recht, an uns glauben zu dürfen, verdienen zu müssen. Heute sind wir viel selbstsicherer. Die viele Übung, die wir bei den Proben auf der Bühne und im Studio bekommen haben, hat dafür gesorgt.


Und wie hat sich euer Musikstil entwickelt?

GLEN: Unser Stil ist noch immer halbwegs derselbe. Manchmal experimentieren wir mit verschiedenen Klängen. Nach wie vor fokussieren wir uns sehr darauf, mit unseren Texten echte Geschichten zu erzählen.


Muss man eigentlich wirklich ein gebrochenes Herz haben, um darüber ein gutes Lied zu schreiben?

GLEN: Nein, aber du musst das Gefühl zumindest einmal gehabt haben; wenn du versuchst, es vorzutäuschen, kann es nicht aufrichtig klingen. Das sollte einem Musiker wichtig sein. Das Publikum weiß, was echt und was nicht echt ist.


Ist euch Kritikerlob oder kommerzieller Erfolg wichtiger?

MARK: Kritiker heißen nicht umsonst Kritiker. Ich finde es wichtig, dass junge Leute sich dadurch nie entmutigen lassen. Im Endeffekt entscheiden die Käufer und Fans, nicht die Kritiker.


Was kommt also nach diesem Album?

GLEN: Ein weiteres Album, dann eine Tour, wieder ein Album, dann wieder auf Tour und so weiter. Für uns gibt es nichts anderes.


Das Gespräch führten Phuong Duyen Tran (18 Jahre) und Thuy Vu Thu (16 Jahre).


Thuy vu Thu mit The Script. Foto: Raufeld / Phuong Duyen Tran
Phuong Duyen Tran mit The Script. Foto: Raufeld / Thuy vu Thu

Das könnte Dich auch interessieren

Kategorien Interview Kultur Top-Thema Über den Tellerrand

Auf spreewild.de berichten wir über alles, was uns bewegt – über Schule, Politik und Freizeit, Liebesglück und -kummer oder den Schlamassel mit der eigenen Zukunft. Wir bieten Hintergrundgeschichten zu den Artikeln, die wir auf der Jugendseite veröffentlicht haben, stellen Fotos und Videos ins Netz. Dazu gibt es die Fotoserien der Jugendredaktion, Musik-, Buch- und Filmbesprechungen sowie all die Fragen, die uns die Prominenten jede Woche stellen.