Prominente müssen der Presse ständig Tausende Fragen beantworten. Die Jugendredaktion dreht den Spieß um: Wir geben den Prominenten Antworten – auf alle Fragen dieser Welt.
Ulrich Meyer fragt: „Wie funktioniert Kreischalarm? Braucht es eine Absprache, zählt jemand runter? Ab welchem Zuneigungsgrad ist mit dem gemeinschaftlichen Ausrasten zu rechnen?“
Die Jugendredaktion antwortet:
Lieber Ulrich, am Anfang eines Kreischalarms steht zumeist ein ganz pragmatischer Gedanke: auf sich aufmerksam zu machen. Schreitet etwa Justin Bieber himself über den roten Teppich, muss Teenie schon ziemlich laut werden, um ein Autogramm zu ergattern. Wie sonst soll der Bieber zwischen all den rufenden Fotografen und streng blickenden Bodyguards auf das schönste Mädchen am Absperrzaun aufmerksam werden? Auf diese Phase folgt zunächst ein kurzer Herzaussetzer und dann ein Gefühlschaos, wenn sich das Objekt der Begierde zu einem dreht. Endlich steht der Schwarm lebendig vor einem, bisher blickte er nur als Poster steif von der Zimmerwand herab.

Wer nicht direkt in Ohnmacht fällt, muss nun erkennen, nicht allein zu sein. Um einen herum stehen noch mehr Fans, die ebenfalls ihre Stimmbänder bis zum Maximum belasten. Nach dem Motto „Was du kannst, kann ich schon lange“ beginnt ein wirres Hin- und Hergeschreie. Infolge des steigenden Sauerstoffmangels und des trockener werdenden Rachens versucht man nun besonders die hohen Töne zwischen den Stimmlippen hervorzupressen. Nicht selten bilden sich in dieser Konkurrenzphase Gruppen, denn zu mehreren kommt man zunächst weiter, um sich später wieder auf die eigenen Ziele zu konzentrieren. Ist das Autogramm ergattert, folgt eine Euphorie-Ohnmacht – für die nächsten Stunden. Erwacht Fan jedoch nach einer durchkreischten Nacht mit dickem Hals, zweifelt er die Liebe sicher kurz an. Wenn du dich jetzt fragst, warum du nicht bekreischt wirst, könnte es daran liegen, dass du weder drei Songs in den Top Ten hast oder einen YouTube-Channel mit mehr als einer Million Abonnenten. Aber hey, noch schlimmer als ein dicker Hals ist ein „Teenietus“ im Ohr.
Deine Aniko Schusterius, 19 Jahre