Michaela Schaffrath fragt die Jugendredaktion: „Liebe Jugendliche, überall sehe ich Kinder und Jugendliche, die mit ihrem Handy telefonieren, SMS schreiben oder im Internet surfen. Das kostet eine Menge Geld, und ich frage mich, ob sich Jugendliche bewusst sind, was das eigentlich kostet. Fast jeder siebte der 14- bis 21-Jährigen hat bereits Schulden, bei Volljährigen ist der Anteil noch größer. Im Durchschnitt steht jeder überschuldete Jugendliche mit fast 2 000 Euro in der Kreide. Habt ihr ein extra Budget für eure Handyrechnung, und müsst ihr dafür gerade stehen? Oder helfen euch die Eltern aus, wenn die Rechnung mal höher ausfällt?“
Die Jugendredaktion antwortet: Verehrte Frau Schaffrath, Handys können in der Tat horrende Kosten verursachen. Es gilt schließlich nicht nur, den Freundeskreis per SMS über jedes Ereignis zu informieren. Nein, Vorzeigeunternehmen aus der Klingeltonbranche bieten in praktischen Spar-Abos unverzichtbare Ergänzungen zum mobilen Leben. Upgrades wie Nacktscanner, Handy-Solarien und Verfolge-deine-Freunde-per-Satellit-Programme sind fähig, selbst die härtesten Science-Fiction-Autoren zu inspirieren. Da landet man schnell in der Schuldenfalle. Ich kann kaum für alle Jugendlichen sprechen, aber die meisten meiner Freunde zahlen ihre Handykosten aus der eigenen Tasche. Es gilt also, eigenverantwortlich ein Auge darauf zu haben, was man sich leisten kann und was nicht.
Das Handy ist eine der fünf größten Schuldenursachen, in vielen Fällen sind Jugendliche betroffen. In Extremfällen gehen die Schulden in den fünfstelligen Bereich und das, bevor das Geld bringende Berufsleben auch nur in Sichtweite wäre. Sicher, bei vielen würden dann die Eltern in die Bresche springen, aber die meisten Eltern können derartige Beträge auch nicht aufbringen, und einer Erziehung zur Verantwortung wäre das wohl auch kaum zuträglich.
Solche aussichtslosen Situationen dürfen gar nicht erst entstehen. Deshalb muss durch Beschäftigung mit dem Thema Vorsorge getroffen werden. Das kann durch günstige Flatrates, Prepaid-Karten oder feste Kostenlimits geschehen. Wichtig ist, dass sich Jugendliche überhaupt Gedanken machen, wofür sie ihr Handy einsetzen. An dieser Stelle kommen wiederum die Eltern ins Spiel, denn meist brauchen Jugendliche jemanden, der diesen Denkanstoß gibt. Wie Sie ja schon selbst in Ihrer Frage vermuten, sind sich Jugendliche in den wenigsten Fällen bewusst, dass und was der Handyspaß kostet.
Ihr Peter Holan (18 Jahre)