Air-Hockey im Unterricht

In Berlin soll es einen neuen Rahmenlehrplan geben. Die Jugendredaktion möchte auch etwas dazu beitragen

Zu früh gefreut: Auf den neuen Rahmenlehrplan für Berlin und Brandenburg, der festlegt, was im Unterricht beigebracht werden muss, werden Schüler und Lehrer noch etwas warten müssen. Statt wie ursprünglich geplant im kommenden Schuljahr soll er erst ab 2017/18 gelten. Grund ist, dass das Landesinstitut für Schule und Medien, das für den Plan verantwortlich ist, mehr Zeit braucht, um einige Themen zu bearbeiten und die Lehrer auf den neuen Inhalt vorzubereiten. Kein Wunder: Neben teils großen inhaltlichen Änderungen sollen die insgesamt 68 Rahmenpläne der einzelnen Fächer in den Klassen eins bis zehn in einem einzigen Papier zusammengefasst werden. Darüber, ob das gut ist, streiten Lehrer, Politiker, Schüler und Eltern. Die Jugendredaktion nutzt die zusätzliche Zeit bis zur Einführung, um sich einmal Gedanken darüber zu machen, was zu den einzelnen Fächern in dem neuen Rahmenplan stünde, wenn es nach ihr ginge:

Deutsch: Debattierclubs sollten Pflicht werden, damit Streitigkeiten auf dem Hof und in den Pausen nicht mehr mit lahmen Sprüchen à la: „Ich hol meinen Bruder“ oder „Ich bin cooler als du“ geklärt werden. (Aniko Schusterius, 18 Jahre)

Sieht spaßiger aus als Kugelstoßen, oder? Geht es nach Jugendreporterin Aniko, enthält der nächste Sport-Rahmenplan Air-Hockey-Einheiten. FOTO: WIKIPEDIA/ CRISTINA RUIZ
Sieht spaßiger aus als Kugelstoßen, oder? Geht es nach Jugendreporterin Aniko, enthält der nächste Sport-Rahmenplan Air-Hockey-Einheiten. FOTO: WIKIPEDIA/ CRISTINA RUIZ

Mathe: Nachdem ich angefangen habe, mir zu überlegen, was ich nach der Schule studieren möchte, und in die Studienordnungen ganz verschiedener Fächer geschaut habe, habe ich festgestellt: Auch in Fächern wie Soziologie und Pädagogik sind Statistikkurse Pflicht. In der Schule lernt man, die Drehung eines Tetraeders im dreidimensionalen Koordinatensystem zu berechnen. Das braucht man nie wieder. Statistik braucht man anscheinend überall, nur im Mathe-Rahmenplan kommt sie zu kurz. (Patrick Schmitt, 19 Jahre)

Erdkunde: Über die ganze Schulzeit verteilte Klassenfahrten auf jeden Kontinent der Erde wären zeit-gemäß. Es reden schließlich andauernd alle von der Globalisierung. Learning by doing in der heißen Sahara und der kalten Antarktis. Es müsste sich nur noch jemand dazu bereit erklären, die Kosten für die vielen Reisen zu tragen. (Aniko Schusterius, 18 Jahre)

Musik: Ich möchte nicht mehr nur Musik aus dem Mittelalter analysieren und interpretieren, sondern auch mal was Modernes wie K.I.Z. zum Beispiel. Allgemein sollte man den Musikunterricht in die Gegenwart holen. Es wäre zum Beispiel auch ganz schön, statt zu Barockmusik auch mal zu HipHop tanzen zu dürfen. (Marlene Mähler, 15 Jahre)

Sport: Ich bin dafür, dass Air-Hockey als Sportkurs im Abitur anerkannt wird. Den Puck über den Luftstrom zu schieben, ist schwieriger, als es aussieht. (Aniko Schusterius, 18 Jahre)

Informatik:
In der Schweiz wird die Schreibschrift nicht mehr unterrichtet. Auch in Deutschland wird darüber diskutiert, sie aus dem Lehrplan zu streichen. Ein guter Ersatz wäre das Zehn-Finger-Schreibsystem. Während unsere Eltern es noch für die Schreibmaschine lernten, könnte es heute ein wichtiger Bestandteil des Informatikunterrichts sein. Gerade in Vorbereitung auf das Berufsleben: Am Computer schreiben muss heute fast jeder. Schönschrift verlangen die Chefs eher selten. (Viola Blomberg, 22 Jahre)

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Kategorien Politik Schulpolitik

90er-Kid, Bücherwurm, Weltenbummler. Ich liebe Musik und das geschriebene Wort. Letzteres kann man von mir seit 2012 hier lesen. Meine große Leidenschaft gilt dem Theater, das mich mehr als alles andere fasziniert. Wenn ich durch die Straßen Berlins laufe, kommt mir das Leben vor wie eine Aneinanderreihung vieler kleiner Inszenierungen, deren Geschichten alle festgehalten werden wollen. So inspiriert mich unsere Hauptstadt stetig zu neuen Themen für unsere Seite.