Für den Wettbewerb „Jugend testet“ führen Schüler originelle Produkttests durch. Zwei Teilnehmerinnen berichten
Am 1. Dezember endete die Anmeldefrist für den Wettbewerb „Jugend testet“ der Stiftung Warentest. Wie berichtet, können Jugendliche dabei Produkte und Dienstleistungen unter die Lupe nehmen und damit Geldpreise gewinnen. Melanie van Bernum und Miriam Ermer sind 14 Jahre alt, kommen aus Pankow und untersuchen den Säuregehalt verschiedener Getränke und die möglichen Gefahren, die sie für den Körper darstellen.
Ihr gehört zu den jüngeren Wettbewerbsteilnehmern. Was hat euch bewogen, mitzumachen?
MIRIAM: Wir sind beide in der neunten Klasse und besuchen den Wahlpflichtkurs Naturwissenschaften. Unser Lehrer schlug dem Kurs am Anfang des Schuljahres fünf Wettbewerbe vor, wobei sich jeder Schüler für einen entscheiden musste. Die Teilnahme und die Protokolle, die jeweils dazugehören, ersetzen eine Klassenarbeit.
Man kann theoretisch auch alleine bei „Jugend testet“ antreten. Stand für euch eine Gruppenarbeit von vornherein fest?
MELANIE: Ja. Miriam und ich sitzen im Kurs nebeneinander. Wir arbeiten deshalb oft zusammen und wissen, dass wir ein gutes Team sind.
Habt ihr euch schnell auf ein Thema einigen können?
MELANIE: Irgendwie schon. Während des Anmeldezeitraums behandelten wir im Chemieunterricht gerade Säuren. Unser Chemielehrer schlug vor, uns damit zu befassen, und wir fanden das beide sehr spannend.
MIRIAM: Aber natürlich ist es auch interessant, zu wissen, wie der Körper auf bestimmte Getränke, die man täglich zu sich nimmt, reagiert. Deshalb testen wir eine breite Produktpalette von Softdrinks über Pulvergetränke bis hin zum gewöhnlichen Mineralwasser.
Wie macht ihr das?
MIRIAM: Um den pH-Wert zu ermitteln, verwenden wir Flüssigindikatoren und spezielle Teststreifen, die sich dem Säuregehalt entsprechend verfärben.
Klappt das auch bei farbintensiven Getränken wie zum Beispiel Cola?
MIRIAM: Indirekt. Zunächst verwenden wir in diesen Fällen einen Aktivkohlefilter, der alle Getränke in farblose Flüssigkeiten verwandelt, ohne den pH-Wert zu verändern.
Das klingt nach großem Aufwand.
MELANIE: Wir teilen uns die Aufgaben gleichermaßen. Jeder hat gleich viel Spaß beim Experimentieren wie Arbeit mit den Protokollen. Außerdem haben wir Zeit im Unterricht, um uns unseren Projekten zu widmen, und wir dürfen den Naturwissenschaftsraum auch nach Schulschluss benutzen.
MIRIAM: Zudem bekommen wir alle Materialien – bis auf die Getränke natürlich – von unserem Lehrer gestellt.
Ziemlich gute Ausgangsbedingungen. Wie schätzt ihr demnach eure Gewinnchancen ein?
MELANIE: Dass man beim Wettbewerb selbst Geldbeträge gewinnen kann, wussten wir zunächst gar nicht. Deshalb spielt das für uns eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist, dass wir praktische Erfahrungen sammeln, unsere Themenfrage beantworten können und die Teilnahme hoffentlich mit einer guten Schulnote abschließen.
Das Gespräch führte Ben Marc, 19 Jahre.