Erinnerung an die Bücherverbrennung
Von Anna-Lisa Menck, 23 Jahre
Am 10. Mai 1933 errichteten nationalsozialistische Studenten auf dem heutigen Bebelplatz einen Scheiterhaufen: Rund 25 000 als „undeutsch“ erklärte Bücher gingen hier in Flammen auf – unter ihnen zahlreiche Werke, die heute zu den bedeutendsten der deutschen Literatur gehören, zum Beispiel Texte Erich Kästners, Bertolt Brechts, Thomas Manns und Anna Seghers. Die Bücherverbrennung war der symbolische Auftakt zum Holocaust. Heinrich Heine, dessen Werk ebenfalls unter tosendem Beifall der Anwesenden ins Feuer geworfen wurde, ahnte schon zu seiner Zeit: „Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“
80 Jahre nach dieser Gräueltat finden im Rahmen des Berliner Themenjahres „Zerstörte Vielfalt“ zahlreiche Veranstaltungen statt, die unter anderem an die Bücherverbrennung erinnern. So lesen Studierende, Mitarbeiter und Alumni der Humboldt-Universität am 16. Mai zwischen 9:00 und 18:30 Uhr im Foyer des Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrums, Geschwister-Scholl-Straße 13, ausgewählte Texte jener Autoren, deren Werke den Flammen zum Opfer fielen.
Mehr Informationen zum Themenjahr und zu weiteren Veranstaltungen findet Ihr online unter http://www.berlin.de/2013/start/. Einen Einstieg bietet außerdem die Ausstellung „Zerstörte Vielfalt“ im Deutschen Historischen Museum (DHM), die Ihr noch bis zum 10. November kostenfrei besuchen könnt.