Interview

Mittagspause mit „Do I Smell Cupcakes“: „Bei uns ist die Musik genauso wichtig wie der Text“

Bei der Berliner Band „Do I Smell Cupcakes“ ist nicht nur der Name besonders. Während Can Monarc, Jon-Jakob Gender und Dennis Depta in Berliner Clubs vor ein paar hundert Fans spielen, jubeln ihnen in Japan 5000 Menschen zu.

Im Oktober gehen sie auf Tour und spielen Songs ihres ersten Albums „Make the Boys hire me“. Zu kaufen gibt es die Platte allerdings erst im Februar 2018. Mit Dennis und Jon trafen wir uns zur Mittagspause in Berlin.

Ihr seid in den vergangenen zwei Jahren mit den sechs Tracks eurer ersten EP getourt. Warum kommt erst jetzt ein ganzes Album?
Dennis: Man denk ja immer, Musik machen ist so einfach und es kostet nichts. Aber dadurch, dass wir eine Band sind, in der wir Schlagzeug und Bass einspielen und dazu noch viele Gitarrenspuren, Synthesizer und Zweitgesänge haben, wird das relativ komplex. Das Album ist dadurch auch wirklich schön geworden. Es gibt sowohl Balladen als auch Songs, in denen wir richtig auf die 12 gehen. Durch die Platte habe ich das Gefühl, dass wir als Band  zusammengewachsen sind.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

In welches Musikgenre würdet ihr euch selbst einordnen?
Jon: Ich sag immer Rock, Pop, Indie und Alternativ. Wir kommen alle aus verschiedenen Musikrichtungen. Ich selbst eher aus dem Rock-Progressiv-Bereich, Dennis hört mehr melancholische Musik und Can ist ein großer Mariah Carey-Fan.

Wenn ihr alle so unterschiedlich seid, wie kommt es, dass ihr trotzdem zusammen die Band gegründet habt?
Dennis: Die Band gibt es schon ein bisschen länger, erst seid Kurzem als Trio. Ursprünglich haben wir mal so schöne Pop-Musik gemacht. Erst als Jon als Drummer mit in die Band kam, brachte er den ziemlich krassen Rockstil mit rein.

Obwohl nur Jon aus Berlin kommt bezeichnet ihr euch als Berliner Band. Warum?
Dennis: Uns ist schon klar, dass wir damit nicht die einzigen sind. Aber zum Musik machen ist Berlin die ideale Stadt. Die Konkurrenz ist zwar sehr groß, aber hier sind auch die Leute, mit denen man gute Musik machen kann. Ursprünglich haben wir die Band mal in Cottbus gegründet.

Zur Zeit singen viele Musiker wieder auf Deutsch. Warum sind eure Text bis heute alle auf Englisch?
Dennis: Das war eine ganz klare Entscheidung. In Deutschland nervt mich diese Radioquote für deutschsprachige Songs. Es gibt zwar viele gute Künstler, wie Casper oder Element of Crime, aber auch ganz viel Schrott. Und der wird im Radio rauf und runter gespielt. Wir kommen eher vom Sound und da ist es ganz schwierig deutsche Texte zu haben. Sobald Deutsch gesungen wird, rückt die Musik in den Hintergrund. Bei uns soll der Text gleichwertig neben der Musik stehen.

Und eure Songs funktionieren dadurch auch international. Wie kommt es, dass ihr mehrere Konzerte in Japan spielt?
Jon: Unser letzter Bassist hatte durch sein Studium gute Kontakte nach Japan und damals unsere erste Tour durch das Land organisiert. Auf der Tour in diesem Jahr wurden wir von der Deutschen Botschaft eingeladen und spielen dort auch unseren Hauptgig.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Wieso kommt ihr in Japan so gut an?
Dennis: Ich weiß nicht warum, aber in Japan sind zum Beispiel auch die bekannten Models zum großen Teil Deutsche. Dadurch haben die Menschen dort eine unglaubliche Affinität und wir als Band aus Deutschland einen Bonus. Wir überlegen auch, ob wir die Platte dort schon etwas früher rausbringen. Ich sehe für uns in Japan eine große Chance.

Am 7. Oktober spielen „Do I Smell Cupcakes“ im Lido. Dafür verlosen wir 2×2 Tickets! Ich wollt hingehen? Dann schickt uns bis zum 6. Oktober, 23 Uhr eine Mail an blz-jugendredaktion@berliner-zeitung.de

Das könnte Dich auch interessieren

Kategorien Interview Konzerte Kultur Musik

„Ich träume von Dingen, die es noch nie gegeben hat und frage mich: Warum nicht?“ Das sagte Robert F. Kennedy einmal. Genau so würde auch ich meine Einstellung erklären. Ich mag es, Dinge von neuen Seiten zu denken. Ich habe mit 15 Jahren ein Buch geschrieben und mit 18 Jahren eine eigene Partei gegründet. Meine große Leidenschaft ist die Moderation – die ich in verschiedenen Formaten auslebe. Jetzt, 22 Jahre alt, bin ich unter die Journalisten gegangen und schreibe über das, was ich gerade erlebe und über das, was mir wichtig ist.