Hier spielt die Zukunftsmusik

In den kommenden zwei Wochen findet in Berlin das Young Euro Classic Festival statt

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Klassisch und doch unkonventionell sind die
Konzerte, die beim Young Euro Classic Festival gespielt werden. FOTO:Young Euro Classic/Kai Bienert

Es ist vollkommen still, als Ulrich Deppendorf bei der Eröffnung des Young Euro Classic Festivals am vergangenen Donnerstag die Bühne betritt. Erwartungsvoll beobachten ihn die 1500 Zuschauer. Er räuspert sich, dann tritt er ans Mikrofon: „Wir sind wieder da!“ Die Worte des früheren ARD Moderators lösen wildes Klatschen und Jubelrufe aus.
Wieder da, das bedeutet für das Young Euro Classic nicht nur den Start in eine neue, 16. Konzertreihe, sondern auch die Rückkehr in das Konzerthaus Berlin. Vergangenes Jahr noch im Admiralspalast, spielen die besten Jugendorchester aus 44 Ländern nun wieder in ihrem Stammhaus. Der Hans-Otto-Saal mit seiner vergoldeten Decke, den Kronleuchtern und detailreichen Stuckverzierungen bietet die Kulisse. Bis zum 22. August wird ein Programm aus Ballett-, Jazz-, Klassik- und sanfter Rockmusik geboten. Zielgruppe sind die jungen Berliner. Das sorgfältig ausgewählte Programm und günstige Konzertkarten sollen Jugendlichen helfen, ihre Begeisterung für die Klassik zu entdecken. Aber auch die Förderung der zukünftigen Profimusiker steht im Vordergrund.
So wird am 23. August der europäische Komponistenpreis vom Regierenden Bürgermeister Michael Müller verliehen. Diese Auszeichnung wird von einer Jury aus zehn Fans für die beste Uraufführung oder deutsche Erstaufführung verliehen. 2014 gewann Aziza Sadikova aus Usbekistan mit „Brief Scherben“. Zu den diesjährigen Kandidaten für den Komponistenpreis zählen unter anderem Sinem Altan, der „Hafriat- Earthwork“ uraufführt, Tansy Davies mit der deutschen Erstaufführung von „Re-greening“ und Pedro Lima Soares mit der Uraufführung von „Noch einmal. Ewiger Abschied“.
Ein Young-Euro Classic-Musiker, der sich bereits etabliert hat, ist der ungarische Dirigent Ivàn Fischer. Seit 2011 erklingt seine „Young Euro Classic Hymn“ vor jedem Konzert. Dabei lassen die Orchester und Künstler des Abends die Einflüsse ihrer Herkunftsländer einfließen, sodass von Vorstellung zu Vorstellung eine neue Interpretation entsteht.
Gespannt sein können die Besucher auch auf interessante Einführungen vor ausgewählten Konzerten. Dabei erfahren sie mehr über die Biografien der gespielten Komponisten und lernen Solisten und Dramaturgen kennen. Die Konzerte im größten Saal des Hauses eröffnen die prominenten Paten der gastierenden Orchester. So präsentiert die Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg das international besetzte Nationaal Jeugd Orkest Symphony Orchestra und Regierungssprecher Steffen Seibert die nationale Jugendphilharmonie der Türkei.
Die musikalische Zukunft spielt in Berlin und wartet nur darauf, entdeckt zu werden.
Von Aniko Schusterius, 19 Jahre

Verlosung: Wir verlosen je 2 x 2 Karten für das Konzert des Jovem Orquestra Portuguesa am 12. August und des Symphonieorchesters der Tschaikowski Musikakademie Kiew am 14. August. Schreibt uns in den Kommentaren, warum ihr unbedingt dabei sein müsst.
Mehr Infos unter: www.young-euro-classic.de

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Kategorien Konzerte Kultur Musik

90er-Kid, Bücherwurm, Weltenbummler. Ich liebe Musik und das geschriebene Wort. Letzteres kann man von mir seit 2012 hier lesen. Meine große Leidenschaft gilt dem Theater, das mich mehr als alles andere fasziniert. Wenn ich durch die Straßen Berlins laufe, kommt mir das Leben vor wie eine Aneinanderreihung vieler kleiner Inszenierungen, deren Geschichten alle festgehalten werden wollen. So inspiriert mich unsere Hauptstadt stetig zu neuen Themen für unsere Seite.

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