„Ich mache nur den Kram, auf den ich Lust habe“


Lukas Jüligers Comic „Vakuum“ ist im Verlag Reprodukt erschienen. Foto: Tillmann Engel

Comicautor Lukas Jüliger erklärt, warum er für sein erstes Buch aufgehört hat zu studieren.


Vakuum“ heißt Lukas Jüligers erstes, surreales Comic, in dem es um zwei Teenager geht, deren Heimatstadt von einem Verbrechen erschüttert wird. Damit er es fertigstellen konnte, unterbrach der Autor sein Studium der Illustration.


Wie kam die Idee zu diesem Buch?


Da gab es keinen bestimmten Moment. Viele Motive und Elemente hatte ich schon lange im Kopf, vieles hat sich ergeben, als ich sie beim Schreiben kombiniert habe.


Wie lange hat es gedauert, das Comic zu schreiben?


Ich habe ein Jahr geschrieben, neun Monate gezeichnet und drei oder vier Monate koloriert und getextet.


Warum hast du dein Studium zwischenzeitlich unterbrochen?


Weil ich bei der Arbeit an dem Buch recht bald bemerkt habe, dass es keinen Sinn macht, weiter zur Schule zu gehen. Ich habe dort nur noch mit einem Bruchteil meines Gehirnvolumens Blödsinn produziert und der Rest meines Bewusstseins war bei der Geschichte. Das Studium habe ich auch nicht wieder aufgenommen, allerdings habe ich vor, wieder hinzugehen, um zu sehen, wie sich jetzt alles anfühlt.


Planst du weitere Comics?


Gerade nicht. Sich so lange in einem Stil und an einer Geschichte aufzuhalten, laugt ziemlich aus. Ich möchte jetzt erst mal nur den Kram machen, auf den ich Lust habe.


Sind in „Vakuum“ eigene Erlebnisse verarbeitet?


Einige Elemente in dem Buch haben einen tatsächlichen Ursprung in meiner Vergangenheit. Es gab bestimmte Ereignisse, die als Inspiration gedient haben. Außerdem habe ich viele kleine Momente und Dialoge eingebaut, die es genau so in meinem Leben gab.


Der Titel „Vakuum“ erschließt sich nicht sofort. Warum hast du ihn gewählt?


Der Titel spiegelt für mich zwei Motive des Buches wider: zum einen das Gefühl, einer Person trotz großer Nähe irgendwie fern zu sein. Zum anderen die gähnende Leere, in der wir auf unserem Planeten schweben – ein Motiv, das sich irgendwie auch in der Geschichte zeigt, das ich aber auch versucht habe, zeichnerisch zu transportieren.


Interview von Manisha Thakur, 16 Jahre

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