Was Stimme, Körper und Raum zu sagen haben

Szene aus „Rise up!“ von Banda Agita, dem Jugendclub des Grips-Theaters. Foto: Klubszene

Die Berliner Jugendtheaterszene traf sich beim siebten Klubszene-Festival im Atze Musiktheater


Von Hannah Vahlefeld, 19 Jahre


Das Klubszene-Festival ist eine feste Institution der Jugendtheaterklubs der Berliner Bühnen. In diesem Jahr trafen sich Anfang Juni zum siebten Mal 150 theaterbegeisterte Jugendliche im Alter von elf bis 25 Jahren, um drei Tage lang an Workshops teilzunehmen und ihre eigenen Produktionen vorzustellen.


Das Motto des diesjährigen Theaterfestivals, das erstmals im Atze Musiktheater stattfand, lautete „Meine Sprache – Deine Sprache – Unsere Sprache“. Und so setzten sich die Teilnehmer vor allem mit verschiedenen Sprech- und Ausdrucksweisen auseinander – tanzend, musizierend und schauspielernd. „Neben der gesprochenen Sprache steht die Sprache des Körpers, der Musik und des Raumes im Vordergrund“, erklärte die künstlerische Leiterin Tanja Pfefferlein vom Atze Musiktheater.


Insgesamt sechs Workshops standen zur Auswahl, unter ihnen das Projekt „Jazz meets Anatolian“. Hier ging es darum, den Jugendlichen die Melodie eines anatolischen Volksliedes näherzubringen, das begleitet von Trommeln und traditionellem Tanz mit modernen Jazzharmonien verschmolz. Sibel Egilmez und Özgur Ersoy, Leiter des Workshops, waren überrascht von der Lernbereitschaft und Neugierde der Jugendlichen. „Sie haben erstaunlich viele Fragen gestellt, wollten den Charakter des Liedes unbedingt verstehen“, sagte Ersoy. „Ich hätte nicht gedacht, dass sie sich die türkischen Worte und Rhythmen so schnell einprägen. Es ist toll, die Motivation der Jugendlichen so zu spüren!“, fügte Egilmez hinzu.


Im „Vocal-Body Laboratory“ konnten die Jugendlichen ihr Stimmvolumen erproben. Verschiedene Laute wurden zu individuellen Wortgeflechten zusammengefügt. Der Choreograph und Tänzer Sven ­Seeger ermutigte die jungen Schauspieler, ihre rhythmischen Kreationen mit expressiven und spontanen Tanzbewegungen zu untermalen. „Uns wird sehr viel Schaffensfreiheit gelassen“, sagte die 19-jährige Hannah von der WTF-Jugendtheatergruppe des HAU-Theaters. „Jeder kann seine Ideen einbringen und Neues ausprobieren.“


Die Herausforderung bei der Abschlussveranstaltung am 2. Juni bestand für die jungen Schauspieler darin, das in den Workshops Gelernte zu einer Einheit zusammenzufügen. Heraus kam ein großes improvisiertes Theaterspektakel. Und spektakulär war auch die Stimmung hinter den Kulissen, denn für die Jugendtheatermacher ist das Klub­szene-Festival vor allem Gelegenheit, bekannte und neue Theaterfreunde zu treffen. „Wir sind wie eine riesige Familie“, sagte die 16-jährige ­Carlotta vom Grips-Theater. „Alle teilen die Leidenschaft für das Theaterspielen – das verbindet natürlich!“


Wer noch mehr sehen will: http://www.facebook.com/pages/KLUBSZENE-Festival/221296037888234?sk=photos


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