Süßer die Glocken nie klingen als zu der Weihnachtszeit! Weihnachten wäre nicht Weihnachten ohne Weihnachtslieder. Als Künstler einen Weihnachtshit zu landen, ist natürlich sehr praktisch, weil man sich dabei eine goldene Nase verdient – wir kennen das aus „About a boy“. Als Radiohörer, Aufzugbenutzer oder Kaufhausbesucher hingegen denkt man hingegen manchmal, die Welt habe sich gegen einen verschworen und spiele immer dieselben Songs bis zum kollektiven Nervenzusammenbruch. Hier sind drei Songs, auf die wir auch mal ein Jahr verzichten würden.
Böse Zungen würden ja alle Lieder von Mariah Carey „cheesy“ nennen, aber „All I want for Christmas is you“ ist in gewisser Weise die Kirsche auf der fetten Sahnetorte (mit Zuckerguss und rosa Herzen) namens Kitsch. Besonders gelungen ist natürlich ihr Auftritt im Disney Land. Da glitzern die goldenen Pailetten im Hintergrund, Mariah bewegt die Hand, als wolle sie ihren Namen tanzen, posiert wie die Monroe, die Menschenmenge klatscht und am Ende brennen die Augen vor Rührung und die Bühne steht in unechten Flammen. Die einzige Möglichkeit, wie man dieses Lied ertragen kann? Als Soundtrack zum Film „Love actually“. Da hat der Musiklehrer die schönste Handbewegung und den schönsten Hüftschwung und der kleine Sam am Schlagzeug das schönste Lächeln.
Die Verbindung von Weihnachten und Konsum wurde wohl nie subtiler hergestellt als in dieser Coca Cola Werbung.
Fahren wir nicht alle an Weihnachten in die Schweizer Alpen und wohnen in einem Chalet? Allerdings disqualifizieren die schönen Retrofrisuren das Lied beinahe für diese Liste. Und dann hat letztes Jahr Mathias Reim den ganzen Spaß auch noch für die Deutschen parodiert. „Letzte Weihnacht ist ein Jahr her“. Wenn er sich da mal nicht irrt.