„Man muss es einfach wirklich wollen“

Profibasketballer Yassin Idbihi musste in seiner Jugend auf viele Partys verzichten. Doch dafür hat er heute mehr Spaß als alle anderen. Im Interview verrät er, wie man seine Ziele erreicht. Foto: privat

Yassin Idbihi spielt seit zehn Jahren Profi-Basketball. Der 27-Jährige wurde in Berlin geboren und wuchs in Marokko auf, wo er seine ersten Dribbelangriffe auf den Korb unternahm. Als er 16 Jahre alt war, kam er mit Hilfe eines Sportstipendiums auf ein Sportinternat in Deutschland. Er spielte bereits in der College-Liga in den USA und bei mehreren deutschen Vereinen – seit Beginn der Saison sammelt er Körbe für ALBA BERLIN.

Yassin, seit einem Jahrzehnt bist du nun hauptberuflich Basketballer. War dieser Beruf schon immer dein Traum?
Yassin Idbihi:
Seit ich 14 Jahre alt war, gab es für mich nur ein Ziel, nur diesen einen Traum: Profi-Basketballer zu werden. Die Frage war nur, ob ich gut genug war. Es hat mir einfach wahnsinnig viel Spaß gemacht, den Profis beim Spielen zuzugucken.

Du hast die letzten Jahre deiner Schulkarriere ein Sportinternat besucht, musstest jeden Tag trainieren und das alles weit weg von deiner Familie. Gab es nicht Momente, wo du einfach mal nur Jugendlicher sein wolltest?

Yassin Idbihi: Natürlich ist es manchmal hart, wenn die Freunde am Wochenende feiern gehen und man selbst zwischen Hausaufgaben und Basketball festsitzt. Aber man muss es einfach wirklich wollen, und man muss diese Disziplin haben. Die hat mir zwar manchmal auch gefehlt, aber zum Glück hatte ich meine Trainer, die sehr streng waren. Vor allem wenn man jung ist, macht man die größten Schritte und verbessert sich am meisten.

Bereust du trotzdem manchmal?

Yassin Idbihi: Vielleicht hatte ich mit 16 manchmal weniger Spaß und musste auch mal auf eine Party verzichten. Aber dafür habe ich jetzt viel mehr Spaß. Wenn andere von morgens bis abends im Büro sitzen, darf ich das machen, was mirFreude bereitet. Basketball spielen.

Das Finale des Vattenfall Schul-Cup Basketball fand in der O2-Arena statt. Du bist dort jede Woche zu Hause. Was für ein Gefühl ist es, vor so vielen Menschen zu spielen?

Yassin Idbihi: Es fühlt sich wunderbar an, wenn dir regelmäßig mehr als 10.000 Leute zujubeln. Die O2-Arena ist eine der schönsten Heimhallen in Europa, ein Schmuckkästchen, und es ist wirklich etwas Besonderes, dort zu spielen.

Deborah Hermanns spielt selbst Hockey und Fußball und wollte schon immer einmal einen Profi-Sportler interviewen. Foto: privat

Die Karriere eines Sportlers ist nicht endlos. Hast du schon Pläne für dein Leben danach gemacht?

Yassin Idbihi: Ich habe in den USA einen Bachelor in Politik gemacht. Wenn ich meine Karriere beendet habe, könnte ich vielleicht einen Master dranhängen. Oder ich mache ein Geschäft auf. Darüber mache ich mir jetzt noch nicht so viele Gedanken. Jetzt konzentriere ich mich erst einmal auf den Basketball.

Was hältst du von Veranstaltungen wie dem Vattenfall Schul-Cup – denkst du, dass sie irgendeinen Einfluss auf Jugendliche haben?

Yassin Idbihi: Den Schul-Cup finde ich super. Ich finde grundsätzlich natürlich alles toll, was den Sport in Deutschland unterstützt. Vor allem bei jungen Leuten ist Basketball, aber auch andere Sportarten ja sehr populär, deswegen sind Projekte, die diese Beliebtheit nutzen, um Teamgeist und Ehrgeiz zu fördern, sehr wichtig und auf jeden Fall zu unterstützen.

Nach der Saison ist vor der Saison: Was kannst du den Teilnehmern des nächsten Vattenfall Schul-Cup empfehlen?

Yassin Idbihi: Ihr solltet immer Spaß haben, bei jedem Spiel. Geht auch mal raus aus der Halle, und spielt mit euren Freunden auf dem Freiplatz, wenn ihr gerade eine lustlose Phase habt. Bleibt einfach am Ball, strengt euch an, und gebt euer Bestes!

Ein Interview von Deborah Hermanns

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Kategorien Schul-Cup Vattenfall

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