Studium
Auch mal wieder in die Uni - manchmal. So wird das Wintersemester an vielen Unis aussehen.

Studium in Coronazeiten: So soll das Wintersemester aussehen

Viel mussten Studierende und Lehrende in den vergangenen Monaten improvisieren. Die TU Berlin hat sich nun Lösungen überlegt. Diese sollen schon im anstehenden Wintersemester umgesetzt werden.

Für Berliner Bildungseinrichtungen und Studierenden waren die vergangenen Monate herausfordernd. Fast alle akademischen Aktivitäten mussten in die eigenen vier Wände verlagert werden. Vorlesungen wurden per Videokonferenz abgehalten, Abgaben rein digital eingesammelt. Während das für die Wegbereiter der Digitalisierung ein Segen war, verteufeln andere das isolierte Arbeitsklima und kritisieren die Vermittlung von Inhalten. Viele Abiturient*innen und Student*innen fühlen sich in Anbetracht der nicht ausgesetzten Prüfungen ungerecht behandelt.

Wie die Technische Universität Berlin in einer Pressemitteilung erklärt, habe man sich nun Lösungen für all die Probleme der vergangenen Monate überlegt. Diese sollen schon im anstehenden Wintersemester umgesetzt werden.

Ein Mix aus digital und Präsenz

Der Präsenzbetrieb ist ein elementarer Bestandteil des Student*innenlebens. Nicht nur Vorlesungen und Prüfungen finden an Hochschulen und Universitäten statt. Auch viel soziale Interaktionen, Dialoge und Projektgruppen zeichnen diese aus.

Den Berliner Hochschulen ist es daher ein wichtiges Anliegen, den Hochschulstandort Berlin in ausgewählten Bereichen wieder vor Ort erfahrbar zu machen. Deshalb setzen die Einrichtungen künftig auf einen Mix aus digitalen Lernangeboten und physischen Veranstaltungen. Dabei soll das Verhältnis der beiden Lernformate je nach Studiengang variiert werden: So seien vor allem Student*innen künstlerischer und wissenschaftlicher Ausrichtungen auf einen Präsenzbetrieb angewiesen. Fernunterricht und selbstorganisiertes Lernen können beispielsweise Chorproben und Laborpraktika nicht vollständig ersetzen.

Die überwiegende Mehrheit der Vorlesungen soll aber weiter digital stattfinden, um Lehrenden und Lernenden durch Planungssicherheit eine faire Vorbereitung auf Prüfungen zu bieten. Digitale Angebote verstehen die Bildungseinrichtungen als ergänzendes Lernformat. Überall dort, wo diese sich zur praxisnahen oder anschaulichen Vermittlung von Inhalten anbietet, will man darauf zurückgreifen.

Ebenso Prüfungen finden zum Teil online, zum Teil vor Ort statt. Die genaue Ausarbeitung und Umsetzung dieser Grundsätze obliegt jeweils der Hochschule und soll unter Berücksichtigung logistischer und personeller Kapazitäten statt. Die TU Berlin will nicht ausschließen, weiter externe Räume anzumieten, um den Mindestabstand zu gewährleisten und Hygienekonzepte wirkungsvoll umzusetzen.

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Internationale Beziehungen und Studienanfänger*innen

Berlin zählt zu den beliebtesten Studienstandorten weltweit. Hier immatrikulierte Student*innen aus anderen Ländern müssten keinerlei Einschränkungen und Unsicherheit fürchten, wie das etwa in den Vereinigten Staaten der Fall ist. Die Technische Universität Berlin verspricht einen flexiblen Umgang mit etwaigen Gegebenheiten und eine Absprache im Einzelfall. Ist etwa eine Einreise aufgrund von Beschränkungen des Ausreiselandes nicht möglich, sei es denkbar, Prüfungen auf ein anderes Semester zu verlegen. Auch im Falle dürftiger technischer Anbindung im Heimatland werde man das weitere Vorgehen individuell besprechen. Unabdingbar sei aber eine verlässliche, frühzeitige Kommunikation.

Auch Student*innen, die dieses Semester mit ihrem Studium beginnen, sollen nicht unter den krisenbedingten Einschränkungen leiden. Besondere Maßnahmen der TU Berlin sollen das gemeinsame Miteinander fördern und das persönliche Kennenlernen der Kommiliton*innen und Mitstudierenden ermöglichen.