Bei der Suche nach einem WG-Zimmer ist der erste Eindruck extrem wichtig. Schon das Anschreiben sollte also überzeugen. Aber wie gelingt das?
Von Lisa-Marie Henle
Der erste Eindruck ist bekanntlich der wichtigste. Wer sich zusammen mit mehr als 150 anderen Interessierten auf ein WG-Zimmer bewirbt, für den gilt das Sprichwort erst Recht. Nur mit einem sympathischen Anschreiben hast du die Chance auf eine Einladung zum WG-Gespräch. Denn bei so einer enormen Anzahl von Anfragen sortieren Zimmer-Anbietende vehement aus. Aus meinen eigenen Suchen nach MitbewohnerInnen und bei Gesprächen mit FreundInnen habe ich gelernt, dass manchmal kleine Details in der Kontaktaufnahme enorm wichtig sind.
Das eine Rezept für den perfekten Vorstellungstext gibt es natürlich nicht. Trotzdem sind da ein paar Dinge, die du unbedingt beachten (oder vermeiden) solltest:
- Schon auf die Begrüßung kommt es an!
Achte darauf, wie deine potentiellen neuen MitbewohnerInnen heißen. Schreibe nicht einfach nur „Hey!“ sondern begrüße die BewohnerInnen deiner Traum-WG persönlich mit ihren Namen. Dies wirkt direkt sympathisch und sieht nicht nach einer kopierten oder weitergeleiteten Nachricht aus. - Kein (auffälliges) Copy-Paste!
Wie schon der erste Punkt verdeutlicht, sind Copy-Paste-Nachrichten ein No-Go. Natürlich kannst du aber nicht für jede einzelne WG einen komplett neuen Text verfassen. Mein Tipp: Du kannst dein verfasstes Anschreiben durchaus mehrmals verwenden. Arbeite aber mindestens ein kleines Detail aus der Anzeige ein. Die Wohnung hat einen Balkon? Schreib doch, dass du dich auf diesen besonders freust. Es leben Tiere in der WG? Geh kurz auf sie ein. - Lies die Anzeige genau!
Schon oft habe ich Beschwerden gehört, dass BewerberInnen den Text der WG-Anzeige nicht aufmerksam gelesen hätten. Fragen, welche schon längst in der Anzeige geklärt wurden, verzögern den Bewerbungsprozess unnötig. Lies das Inserat aufmerksam und gehe dann auf Dinge ein, die noch offen geblieben sind.
Auch wichtig: Achte darauf, wie die WG kontaktiert werden möchte. Anrufe können nicht immer angenommen werden und gehen bei vielen Anfragen schnell unter. Möchten die Zimmer-Anbietenden per WhatsApp oder E-Mail kontaktiert werden, solltest du auch dabei bleiben. - Mitleidsnummer zieht nicht!
Du suchst ganz dringend ein Zimmer und möchtest unbedingt in diese WG? Leider bist du damit wahrscheinlich nicht allein. Versuch trotzdem im Anschreiben entspannt zu bleiben. MitbewohnerInnen-Suchende fühlen sich von Bitten um das Zimmer eher unter Druck gesetzt und haben nicht das Gefühl, dass sich die BewerberInnen wirklich für diese spezifische WG interessieren.
Die Erfahrung lehrt:
Wer ein WG-Zimmer sucht, sollte sich Zeit für jede Anfrage nehmen.