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Prominent gefragt: Andrea Nahles

Prominente müssen der Presse ständig Tausende Fragen beantworten. Die Jugendredaktion dreht den Spieß um: Wir geben den Prominenten Antworten – auf alle Fragen dieser Welt.

Andrea Nahles fragt: „Die Arbeitswelt wandelt sich ständig. Wie wollt ihr später arbeiten?“

Andrea Nahles ist seit 2013 Bundesministerin für Arbeit und Soziales. Foto: BMAS/KNOLL
Andrea Nahles ist seit 2013 Bundesministerin
für Arbeit und Soziales. Foto: Bmas/Knoll

Die Jugendredaktion antwortet: Liebe Frau Nahles, es heißt ja immer, dass jede Generation von Jugendlichen gegen ihre Eltern rebelliert. Ich glaube, unsere Eltern haben das getan, indem sie versucht haben, irgendwo anders Arbeit zu finden als in den langweiligen Nine-to-five-Büros unserer Großeltern. Viele Eltern von Freunden von mir sind Freiberufler und Künstler, Menschen, denen es sehr wichtig ist, dass sie für mehr arbeiten als nur für Geld.

Ich habe das Gefühl, dass wir, die ja nun theoretisch wiederum dagegen rebellieren müssen, wieder in das andere Extrem verfallen. Wir sind quasi eine neue Generation von Spießern. Ich habe vor einiger Zeit Abitur gemacht. Wenn ich mich mit Freunden treffe, reden wir jetzt oft darüber, was als Nächstes kommt. Dabei geht es fast nie um Selbstverwirklichung. Meistens hört man nicht mal davon, dass jemand richtig viel Geld verdienen will. Diejenigen, die einen Ausbildungsplatz bei einem Unternehmen suchen, nennen Namen großer Firmen. Dann sagen sie: „Die wird es hoffentlich immer geben.“ Die angehenden Studenten erzählen von Bewerbungen auf Medizin, Jura, BWL oder eine Ingenieurswissenschaft. Dann sagen sie: „Das wird hoffentlich immer gebraucht.“ Nichts gegen große Unternehmen oder die genannten Studienfächer. Das Problem ist bloß, dass viele sich nicht für sie entscheiden, weil sie sich wirklich für sie begeistern, sondern weil sie sich davon Sicherheit versprechen.

Die meisten von uns wollen offenbar gerne sicher arbeiten. Eines ist dabei jedoch wichtig: Es ist nicht so, dass uns Selbstverwirklichung und Freude an der Arbeit nicht interessieren. Wir sind nur bereit, darauf zu verzichten, wenn wir dafür Sicherheit bekommen. Wenn es aber gelänge, beides zu verbinden, sodass es sichere Arbeitsplätze gibt, an die die Menschen gerne kommen, dann wäre das genau unsere Arbeitswelt.

Ihr Patrick Schmitt, 19 Jahre

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