Guter Mainstream, tut nicht weh:
Das Debütalbum „Gratitude“ von Finnlandexport Niila changiert zwischen dynamischem Positiv-Pop und balladesker Melancholie. Der wummernde Beat des ersten Titels „Restless Heart“ haut euch gleich aus den Pantoffeln und verspricht ein Übermaß an Energie. Leider reicht schon Titel Nr. 2 nur noch zum Mitwippen: Zu alltagstauglichem Mitklatsch-Mainstreamsound schmettert Niila wenig originelle, repetitive Zeilen aus der Grundschulenglisch-Reimkiste. Schade eigentlich.
Und worüber sinnen die Finnen? Liebe, Leid und Lebenshunger – irgendwo hat man das alles schon einmal gehört. Niilas Stimme lässt ein leicht angekratztes, angenehmes Timbre erahnen, das leider immer wieder mit einem weinerlich-nasalen Unterton konkurriert. Seine Gute-Laune-Rhythmen und Balladen mit Bass sorgen für Abwechslung auf langen Autofahrten und unter der Dusche. Oder wenn ihr nicht genau wisst, in welcher Stimmung ihr eigentlich gerade seid.
Margarethe Neubauer, 21 Jahre