Foto: Promo

Hörprobe: Niila „Gratitude“

Guter Mainstream, tut nicht weh:

Das Debütalbum „Gratitude“ von Finnlandexport Niila changiert zwischen dynamischem Positiv-Pop und balladesker Melancholie. Der wummernde Beat des ersten Titels „Restless Heart“ haut euch gleich aus den Pantoffeln und verspricht ein Übermaß an Energie. Leider reicht schon Titel Nr. 2 nur noch zum Mitwippen: Zu alltagstauglichem Mitklatsch-Mainstreamsound schmettert Niila wenig originelle, repetitive Zeilen aus der Grundschulenglisch-Reimkiste. Schade eigentlich.

Foto: Promo
Foto: Promo

Und worüber sinnen die Finnen? Liebe, Leid und Lebenshunger – irgendwo hat man das alles schon einmal gehört. Niilas Stimme lässt ein leicht angekratztes, angenehmes Timbre erahnen, das leider immer wieder mit einem weinerlich-nasalen Unterton konkurriert. Seine Gute-Laune-Rhythmen und Balladen mit Bass sorgen für Abwechslung auf langen Autofahrten und unter der Dusche. Oder wenn ihr nicht genau wisst, in welcher Stimmung ihr eigentlich gerade seid.

Margarethe Neubauer, 21 Jahre

 

Das könnte Dich auch interessieren

Kategorien Musik

Schreiben ist meine Neurose. Ich mache das wirklich nicht freiwillig. An pathologischer Schreibwut leide ich etwa seit meinem neunten Lebensjahr. Heute bin ich 24. Sie äußert sich in der übermäßigen Produktion von Texten, dabei reagiere ich sensibel auf gute Geschichten. Schreiben ist mein Plüsch–Airbag gegen Schleudertraumata im täglichen Gedankenkarussell, Weckglas für klebrig-süße Memoirenmarmelade und die doppelte Aspirin am Morgen nach einem exzessiven Empfindungsrausch. Ich habe eine Schwäche für Präpositionen mit Genitiv, Schachtelsätze und Ironie. In die Redaktion komme ich nur, weil es da umsonst Tee gibt.