Von Maximilian Hennig
Zurück zu den Wurzeln: Noch nie war die Popkultur so sehr von Retrospektiven und offensichtlichen Verweisen auf ihre Vergangenheit geprägt wie heute. Auch das kanadische Duo Azari & III führt diese Tendenz fort und erweckt mit ihrem gleichnamigen Debütalbum die Kindheitstage der elektronischen Tanzmusik wieder zum Leben. Ausgehend vom unbekümmerten Chicago-House der frühen 80er-Jahre konstruieren die beiden Produzenten eine aphrodisierende Melange aus Acid, Italo-Disco und New Wave, die mit jedem Beat unaufhörlich Endorphine freisetzt. Doch provoziert diese grenzenlose Euphorie Erdschöpfung und Leere. So besticht diese Platte nicht nur durch ekstatische Hymnen, sondern ebenso mit beklemmenden Liedern, die die innerlichen Zerwürfnisse und Kämpfe abseits des Dancefloors schildern.