Wahlaufruf „Rock the Vote“ will neue Regierung in die Pflicht nehmen

Während sich die Politiker angesichts der Bundestagswahl in den vergangenen Wochen in Versprechungen übten, will der Wahlaufruf „RockTheVote“ die neue Regierung schon jetzt unter Druck setzen – sich zukünftig stärker für den Umweltschutz einzusetzen.

Bisher habe die Bundesregierung mangelnde Initiative an den Tag gelegt, meinen die Initiatoren. So hinkt Deutschland im Pariser Klimaschutzabkommen hinterher. Mit ihrem Wahlaufruf wollen sie für ein wenig öffentlichen Trubel sorgen, um die nächste Regierung zu mehr Tatendrang zu drängen. Die Initiatoren der Kampagne befinden die Zeit „für mehr als reif für die Zukunft“. Umweltschutz scheint eher wie eine Langzeithausaufgabe betrachtet zu werden, die man bis kurz vor Abgabeschluss abschiebt, sagen sie. Doch wenn die Bundesregierung ihre Hausaufgaben nicht macht, wie soll es unserer Welt dann in 50 Jahren noch gut gehen? Das Abgabedatum rücke immer näher und einen Aufschub vom Lehrer werde es in diesem Fall nicht geben.

Zukunft ist wählbar

Die Aktion soll aber nicht nur ein Weckruf an die zukünftige Regierung sein, konsequentere Politik bezüglich nachhaltigem Wirtschaften zu machen und sich zu ihrer Verantwortung gegenüber der Umwelt zu bekennen. „RockTheVote“ möchte auch alle Wählberechtigten dazu aufrufen, mit ihrer Stimme ein Zeichen für eine gesunde Welt, eine gesunde Politik und vor allem ihre gesunde Zukunft zu setzten. Denn die Relevanz von Ressourceneffizienz, erneuerbaren Energien, sauberer Mobilität und artgerechter Tierhaltung steigt. Angesichts des wachsenden Klimaproblems wird die Notwendigkeit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, vor allem für uns junge Leute, immer dringlicher. Sich dieser harten Realität entgegenzustellen, geistert vielen jungen Menschen als nobles Ziel im Hinterkopf herum. Doch 3 Euro mehr für Biofleisch kaufen oder mit dem Fahrrad zur Uni fahren statt mit den Öffentlichen oder dem Auto, ist dem einen oder anderen dann doch zu lästig.

Klimaschutzzweiflern sehen erneuerbare Energien, wie Solar, Wind und Wasserkraft, als ineffiziente Energiequellen und schädlich für die deutsche Industrie und den deutschen Wohlstand an. Die Argumente lassen die RockTheVote-Initiatoren nicht gelten. Claas Helmke, Initiator, meint, „Wirtschaft und Umweltschutz sind keine Gegensätze“ und zitiert damit einen der 5 Kernpunkte des Wahlaufrufs. „Die Energie- Mobilität-, Agrar- und Finanzwende eröffnet mit Elektroautos und umweltschonenden Technologien einen neuen Markt, schafft im Sinne der jungen Generation Perspektive auf Wachstum und Arbeitsplätze. So fahren heutzutage schon 25 Millionen Chinesen Elektroautos und nehmen diese Marktnische immer weiter für sich ein.“

Außerdem gilt bei „RockTheVote“ das Kredo: Abgase haben ihren Preis und müssen von den Verursachern bezahlt werden. Durch Umweltverschmutzung unterstützte Krankheiten, wie Allergien, Asthma und Krebs entstehen Gesundheitskosten, sowie weltweite Klimakosten, die uns im Endeffekt mehr auf der Tasche liegen werden als einfache Klimaschutzmaßnahmen. Wenn man es so beleuchtet scheint es gar nicht so unklug, auf den mit Solarenergie betriebenen Elektrozug aufzuspringen, um die Energiewende nicht zu verschlafen. Klimaschutz ist nicht nur ein Charity-Projekt, sondern entwickelt sich langsam, aber sicher zu einem elementaren Teil der Wirtschaft.

Wer sich beteiligen möchte, kann der Facebook-Seite der Kampagne folgen und sich weiter über Umweltschutz informieren.

Das könnte Dich auch interessieren

Kategorien Klartext Mitmischen Politik Welt

Auf spreewild.de berichten wir über alles, was uns bewegt – über Schule, Politik und Freizeit, Liebesglück und -kummer oder den Schlamassel mit der eigenen Zukunft. Wir bieten Hintergrundgeschichten zu den Artikeln, die wir auf der Jugendseite veröffentlicht haben, stellen Fotos und Videos ins Netz. Dazu gibt es die Fotoserien der Jugendredaktion, Musik-, Buch- und Filmbesprechungen sowie all die Fragen, die uns die Prominenten jede Woche stellen.