Prominent gefragt: Gregor Meyle

Gregor Meyle fragt: „Wie viel Zeit verbringt ihr mit dem Smartphone, und wenn es keins gäbe, was würdet ihr dann machen?“

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Gregor Meyle ist Singer-Songwriter und unter anderem bekannt aus der Vox-Sendung „Sing meinen Song“. Foto: SEBASTIAN SACH

Die Jugendredaktion antwortet: Lieber Gregor, diese Frage ließe sich leicht beantworten, indem ich eine Studie zitierte in der steht, dass Jugendliche täglich rund x Stunden auf dem Smartphone Seite um Seite wegwischen. Diese Studie würde dann beweisen, dass wir definitiv zu viel Zeit in Chatrooms verbringen und unsere Zukunft flimmrig aussieht. Aber eine Auflistung dieser Fakten möchte ich mir an dieser Stelle sparen.

Uns ist bewusst, dass unsere Eltern uns lieber bei sportlichen Gruppenaktivitäten wie Gummihopse oder Inlineskaten statt beim Starren aufs Smartphone beobachten wollen. Den fettigen Pommes amerikanischer Fast-Food-Ketten sollen wir Mamas Hackbraten vorziehen. Und klar, Hausaufgaben machen Spaß. Ja, das Smartphone birgt ein Suchtpotenzial. Aber ohne es würden wir im Unterricht wahrscheinlich noch immer Diddl-Blätter unter der Bank durchreichen. Ein Objekt der Begierde gibt es immer. Statt uns den Unterschied zwischen Smartphonebesitzen und -nichtbesitzen klarmachen zu wollen, sollte uns der richtige Umgang mit den Geräten beigebracht werden.

Dennoch möchte ich betonen, dass uns Jugendliche noch so viel mehr ausmacht: Wir treffen Freunde und treiben Sport, wir musizieren und sind kreativ, wir reisen und entdecken – oft mit, aber meistens sogar ohne Smartphone. Irgendwann verstehen wir alle, dass sich unser Leben nicht wischen und tippen lässt. Wir müssen es selbst in die Hand nehmen, ohne Hilfe einschlägiger Suchmaschinen.

Deine Aniko Schusterius, 19 Jahre

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90er-Kid, Bücherwurm, Weltenbummler. Ich liebe Musik und das geschriebene Wort. Letzteres kann man von mir seit 2012 hier lesen. Meine große Leidenschaft gilt dem Theater, das mich mehr als alles andere fasziniert. Wenn ich durch die Straßen Berlins laufe, kommt mir das Leben vor wie eine Aneinanderreihung vieler kleiner Inszenierungen, deren Geschichten alle festgehalten werden wollen. So inspiriert mich unsere Hauptstadt stetig zu neuen Themen für unsere Seite.