Auf dem Schulhof wird gedampft

Experten warnen Jugendliche vor E-Zigaretten

 

Von Patrick Schmitt , 19 Jahre

 

Eigentlich ist es ein Widerspruch in sich: E-Zigaretten sollen Rauchern helfen, von der Sucht loszukommen. In der vergangenen Woche aber warnten die Deutsche Krebshilfe, das Aktionsbündnis Nichtrauchen, der Bundeselternrat und der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ): Ausgerechnet die E-Zigarette führe viele Jugendliche erst an den Zigarettenkonsum heran. Die Jugendredaktion klärt über die verbreitetsten Irrtümer und Missverständnisse zu dem Thema auf.

 

Ob blauer Dunst oder weißer Dampf: Ungesund ist beides. Foto: DPA
Ob blauer Dunst oder weißer Dampf: Ungesund ist beides. Foto: DPA

Irrtum 1: E-Zigaretten sind nicht ungesund.

E-Zigaretten enthalten lediglich weniger Schadstoffe als herkömmliche Zigaretten. Gesund sind sie deshalb noch lange nicht. „Wer lange Zeit normale Zigaretten raucht und dann auf die E-Zigarette umsteigt, atmet zwar erst mal weniger Schadstoffe ein als zuvor. Aber wer deshalb auf die Idee kommt, man könne EZigarette rauchen, ohne damit ein Gesundheitsrisiko einzugehen, irrt sich“, erklärt Jakob Maske vom BVKJ. Viele E-Zigaretten enthalten Nikotin; Tests haben ergeben, dass das selbst auf einige Produkte zutrifft, die eigentlich als nikotinfrei verkauft werden. „Gerade für Jugendliche sind sie gefährlich. Insbesondere können junge Menschen an Asthma erkranken. Außerdem ist noch nicht erforscht, wie alle Inhaltsstoffe auf den Körper wirken“, sagt Maske.

 

Irrtum 2: E-Zigaretten machen nicht süchtig.

Weil sie ebenfalls Nikotin enthalten, können auch E-Zigaretten süchtig machen. Diese körperliche Abhängigkeit ist für Jakob Maske aber nur ein Problem: „Vor allem wird durch die E-Zigaretten das Ritual des Rauchens quasi eingeübt.“ Maske betrachtet die E-Zigarette deshalb als Einstiegsdroge, die einen leicht an normale Zigaretten oder auch Marihuana heranführt. Das sei besonders deshalb schlimm, weil die Jugendlichen, die anfangen, E-Zigaretten zu rauchen, häufig besonders jung sind. „Die jüngsten E-Raucher sind zwischen elf und zwölf Jahre alt“, so Maske. Grund sei unter anderem, dass E-Zigaretten anders als normale Zigaretten kaum zu riechen sind und sich deshalb leichter vor Eltern verbergen lassen. Außerdem würden manche Schüler berichten, sie könnten deshalb sogar im Unterricht rauchen.

 

Irrtum 3: Mit E-Zigaretten raucht man nicht, man dampft.

Das fällt nicht unter das Rauchverbot, deshalb kann man sie auch in der Schule ungeniert benutzen. Richtig ist zwar, dass E-Zigaretten nicht vom Rauchverbot abgedeckt sind. Das bedeutet aber keinesfalls, dass es Schülern erlaubt ist, mit der E-Zigarette im Klassenraum zu sitzen. Denn in einer Schule hat immer noch die Schulleitung das Hausrecht. Sie kann einfach entscheiden, dass an ihrer Schule auch elektrische Zigaretten nicht erlaubt sind. Einige Schulen haben ein entsprechendes Verbot bereits in ihre Hausordnungen aufgenommen.

Das könnte Dich auch interessieren

Kategorien Lifestyle

Auf spreewild.de berichten wir über alles, was uns bewegt – über Schule, Politik und Freizeit, Liebesglück und -kummer oder den Schlamassel mit der eigenen Zukunft. Wir bieten Hintergrundgeschichten zu den Artikeln, die wir auf der Jugendseite veröffentlicht haben, stellen Fotos und Videos ins Netz. Dazu gibt es die Fotoserien der Jugendredaktion, Musik-, Buch- und Filmbesprechungen sowie all die Fragen, die uns die Prominenten jede Woche stellen.