Weihnachten bei uns zu Haus

Backen, Geschenke kaufen, Gedichte aufsagen – in der Weihnachtszeit werden auch Jugendliche wieder zu Kindern. In der Adventszeit schreiben unsere Jugendreporter über ihre persönlichen Weihnachtstraditionen, die sie nicht missen möchten.

 

Eine richtige Tradition, ein bestimmtes Essen, gemeinsam Lieder singen oder Gedichte aufsagen, wäre schön. In meiner Familie ist leider nur das alljährliche Chaos traditionell. Angefangen hat damit meine Uroma. Da sie jedes Geschenk direkt nach dem Einkauf liebevoll einpackt, kommt es vor, dass sie vergisst, für wen sie bereits ein Geschenk hat und für wen nicht.

 

Aus diesem Grund entfernt sie wieder ein Stückchen der Verpackung, um zu sehen, für wen das Geschenk darunter bestimmt ist. An Weihnachten selbst gibt es nun das Problem, das viele Familien kennen, das bei uns aber dadurch erschwert wird, dass wir eine sehr große Familie sind: Um herauszufinden, wem welches Geschenk gehört, muss wieder ein Stückchen Geschenkpapier entfernt werden.

 

Wenn man schließlich sein Geschenk in den Händen hält, sieht man schon durch die ganzen Löcher im Papier, was sich darin befindet, ohne es überhaupt auspacken zu müssen. Manche Verwandte gehen dennoch leer aus: Als Kind versteckte ich die Geschenke für meine Familie so gründlich, dass ich sie nicht wiederfinden konnte. So bekamen alle ihre Geschenke über das Jahr verteilt immer dann, wenn ich sie zufällig beim Aufräumen fand. Mein kleiner Bruder hat diese Neigung zum Chaos scheinbar ebenfalls geerbt. Auch er verbringt den halben Tag vor der Bescherung mit der Suche nach Präsenten.

 

Von Julia Schattauer