Von Charlotte Falinski, 14 Jahre
Vergraben und vermisst: Es war ein schöner und sonniger Tag, als meine Eltern und ich beschlossen, an die Ostsee zu fahren. In Begleitung: meine Lieblingsbarbiepuppe. Ich war damals vier Jahre alt und habe diese Puppe überallhin mitgeschleppt, und natürlich musste sie auch die Ostsee sehen. Es war eine schlichte Barbie mit grünem Bikini und blonden Haaren. Mein Vater hatte sie mir zum Geburtstag geschenkt, seitdem konnte ich mich nicht mehr von ihr trennen. Und da sie Badeklamotten trug, dachte ich, sie könnte sich an der Ostsee wohlfühlen.
Am Strand angekommen, begann ich erstmal, alles mit ihr zusammen zu erkunden. Mit vier Jahren kam ich auf manche komische Idee – an diesem Tag hatte ich eine, die mir den kompletten Ausflug vermiesen sollte: Ich habe angefangen, meine aller-allerliebste Lieblingsbarbiepuppe zu vergraben. Als ich sie ganz tief im Sand versteckt hatte, rannte ich zu meinen Eltern und erzählte stolz davon. Sie wussten nicht einmal, dass ich die Puppe überhaupt mitgenommen hatte. Mitgekommen sind sie natürlich trotzdem zu der Stelle, von der ich dachte, ich hätte mein Lieblingsspielzeug dort vergraben. Ich buddelte und buddelte, konnte sie aber nicht mehr finden. Ich habe dann den ganzen Strand nach meiner Barbie abgesucht und sie nicht wiedergefunden. Mein Vater fand das ziemlich amüsant, doch ich konnte kein bisschen lachen. Meiner Erinnerung nach flossen sogar ein paar Tränen. Meine Mutter versuchte, mich zu trösten, doch so richtig gut hat das nicht funktioniert. Diese Puppe hatte mich schon am ersten Tag in den Kindergarten begleitet, und ungefähr zwei Jahre später habe ich sie im Strand der Ostsee vergraben.