Nieder mit dem Schweinehund

Besonders im Winter und in stressigen Zeiten ist Sport für die Gesundheit wichtig. Aber selbst Experten sagen: Das Allerwichtigste am Sport ist, dass er Spaß macht. Wir stellen euch die coolsten Sportarten vor, die ihr auch an kalten Tagen treiben könnt

 

Von Melanie Schröder, 21 Jahre

 

 

Es ist Winter. Gerade jetzt hören wir es im Namen der Abwehrkräfte wieder überall: Wir sollen auf unsere Gesundheit achten. Mit gesunder Ernährung und Sport, natürlich. Aber besonders zur Klausurenzeit scheinen die Tage oft viel zu kurz: Das Referat für die nächste Woche ist noch nicht fertig, für den Mathetest muss noch gelernt und das Zimmer aufgeräumt werden. Und dann soll man noch Zeit für Sport finden? Ja, genau, denn die investierte Zeit zahlt sich aus. „Sport gibt einem einfach ein gutes Körpergefühl und hilft so auch gegen Stress“, sagt Karin Kinsel von der AOK.

 

Der Leistungsdruck ist allgegenwärtig. Laut einer Studie der Leuphana Universität Lüneburg klagt jeder dritte Schüler in Deutschland regelmäßig über Stress-Symptome. Am häufigsten werden dabei Einschlafprobleme (22 Prozent) und Gereiztheit (21 Prozent) genannt. Dicht gefolgt von physischen Leiden wie Kopf- und Rückenschmerzen. Häufigster Stressauslöser bei Jugendlichen ist dabei ein schlechtes Klassenklima. Mehr als 50 Prozent der Betroffenen fühlen sich in der Schule „verzweifelt“. Jeder zweite Schüler mit ständigen Beschwerden berichtet auch von Prüfungsangst.

 

Es ist aber gar nicht so schwer, sich einen Gegenpol zum stressigen Alltag zu schaffen. Die Expertin der AOK rät: „Es kommt vor allem darauf an, sich kleine, langfristige Ziele zu setzen und regelmäßig Sport zu treiben. Man muss nur den inneren Schweinehund überwinden.“ Das Wichtigste dabei: Es muss Spaß machen. „Es kommt gar nicht so sehr darauf an, welchen Sport man macht“, sagt Kinsel. „Man muss sich einfach ausprobieren und schauen, was zu einem passt. Es geht schließlich darum, etwas Gutes für sich selbst zu tun.“

 

Die Spreewild-Redaktion hat sich für euch einmal umgehört, welche Sportarten unter Jugendlichen gerade besonders im Trend liegen. Also aufgerafft und losgelegt!

 

Crossboccia ist eine spannende Weiterentwicklung des klassischen Boccia. Nicht das verstaubte Imgae, aber die Grundlage des Spiels bleibt: Jeder Spieler bekommt drei Bälle und muss versuchen, sie möglichst nah an den zuerst geworfenen Zielball heranzuwerfen. Ein festgelegtes Spielfeld gibt es jedoch nicht, Crossboccia kann draußen in unebenem Gelände genauso gut gespielt werden wie drinnen, wo man auch Tische und Stühle integrieren kann. Damit die Bälle auch auf Schrägen liegen bleiben, wurden spezielle Crossboccia-Bälle entwickelt. Diese sind nicht wie die traditionellen Kugeln aus Metall oder Plastik, sondern erinnern eher an Hacky-Sacks. Crossboccia ist also eine Art 3D-Variante des Klassikers, bei der man kreativer und mit viel höherem Action-Faktor spielen kann.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Erst seit ein paar Jahren bekannt, aber schon sehr beliebt, ist Speedminton. Wem einfaches Federballspielen zu langweilig ist, für den ist das schnelle Spiel, das Elemente aus Badminton, Tennis und Squash kombiniert, genau das Richtige. Der Spielball, der so genannte Speeder, kann Geschwindigkeiten bis zu 290 Kilometer pro Stunde erreichen. Er ist kleiner und fast doppelt so schwer wie ein normaler Federball, daher fliegt er weiter und präziser. Außerdem gibt es beim Speedminton kein Netz, was bei der Wahl des Spielortes viel Freiheit lässt. An kalten Tagen kann man Speedminton auch gut in der Halle spielen, Tipps siehe unten. Wer noch eine Schwierigkeitsstufe hinzufügen will, versucht sich im Blackminton. Dabei wird im Dunkeln gespielt und das Spielfeld in Schwarzlicht gehüllt. Die Spieler tragen fluoreszierende Kleidung und Bodypainting auf der Haut und speeden mit leuchtenden Bällen.

 

Viele von euch sind bestimmt auch noch nie geklettert. Ein Fehler. Zugegeben, für Leute mit Höhenangst ist es weniger zu empfehlen, für alle anderen jedoch einen Versuch wert. In Berlin kann man im Winter zahlreiche Kletterhallen nutzen, für die wärmeren Tage – und ja, die werden auch schon irgendwann wieder kommen – gibt es auch Outdoor-Kletteranlagen.

 

Aus Frankreich schwappte vor einiger Zeit die Trendsportart Parkour zu uns herüber. Dabei geht es darum, sich auf dem kürzesten Weg von A nach B zu bewegen. Ob man auf Mauern balanciert, Geländer herunterrutscht oder Abgründe überspringt – jedes Hindernis muss elegant und geschmeidig umwunden werden. Voraussetzung für diesen Sport ist ein hohes Maß an Körperbeherrschung und gute Selbsteinschätzung. Wer seine Grenzen nicht kennt, kann sich leicht in Gefahr bringen.

 

 

 

Ihr wollt wissen, welcher Sporttyp ihr seid? Die AOK hat einen Fragebogen entwickelt, der euch hilft, eure Stärken herausfinden.

 

 

Wenn ihr Gleichgesinnte sucht, mit denen ihr zusammen Sport treiben könnt, hilft euch die AOK-Sportpartnerbörse weiter. Hier suchen und finden sich Sport- und Trainingspartner jedes Alters.

 

 

Links und Adressen zu unseren Trendsportarten:

 

Crossboccia

Kugenln könnt ihr hier und hier kaufen.

Speedminton

Hier kann gespeedet werden:

TCW SPORTS, Roelckestraße 106, 13088 Berlin-Pankow

Blackminton-Events werden u.a. veranstaltet vom Verein Speedminton Gekkos Berlin e.V. Auf der Website findet ihr auch Termine von aktuellen Blackminton-Events.

 

Schläger und Bälle können in Hallen meist gegen Gebühr ausgeliehen werden. Wer sich selbst ein Speedminton-Set zulegen möchte, findet die Ausrüstung im Sportfachhandel.

 

 

Klettern

 

Hier könnt ihr klettern:

 

Magic Mountain Kletterhallen, Böttgerstraße 20-26, 13357 Berlin-Mitte

Waldhochseilgarten Jungfernheide, im Volkspark Jungfernheide, Berlin-Charlottenburg; Parkeingang Heckerdamm/Heilmannring

 

Weitere interessante Sportarten findet ihr zum Beispiel auf der Website des Landes Berlin:
http://www.berlin.de/special/sport-und-fitness/freizeitsport/funsport/