Voller Sorge und Zuversicht
von Lena-Marie Hutfils, 18 Jahre
Ich bin besorgt in Bezug auf die Zukunft. Und ich bin optimistisch. Ich weiß, dass es auf dieser Welt große Probleme gibt, die eine Existenz bedrohen können. Trotzdem glaube ich nicht, dass ich in meinem späteren Leben unüberwindbare Schwierigkeiten haben werde, beispielsweise auf dem Arbeitsmarkt.
Mit dieser Auffassung befinde ich mich in bester Gesellschaft. Ein Großteil der Jugendlichen blickt ganz ähnlich auf das, was vor ihnen liegt. Das zeigt die 16. Shell-Jugendstudie, die am 14. September vorgestellt wurde. Besorgt und optimistisch – auf den ersten Blick mag das widersprüchlich erscheinen, aber tatsächlich trifft es die Einstellung meiner Generation ziemlich genau.
Die Wirtschaftskrise ist ein ständig präsentes Thema, sie ist beunruhigend, die Angst vor Arbeits- und Chancenlosigkeit sitzt uns im Nacken. Fast jeder kann mindestens eine Person im Familien- oder Bekanntenkreis nennen, die trotz guter Ausbildung finanziell in eine Notlage geriet. Das verunsichert, gerade in einem Alter, in dem man von der Zukunft träumt und sich überlegt, in welche Richtung man gehen möchte. Und es zeigt vor allem eines: Ein Arbeitsplatz ist heutzutage nichts Sicheres mehr. Wir werden kaum unseren Traumjob finden und ihn behalten dürfen, bis wir auf die sichere Rente als Erwerbsquelle umsteigen.
(Foto: Thinkstockphoto/Istockphoto)
Wie sollten wir als Jugendliche auch negativ in die Zukunft blicken? Optimismus ist wahrscheinlich eine der jugendlichsten Eigenschaften, die es geben kann. Es bringt nichts, das Leben schwarz zu sehen, bevor wir es ausgemalt haben.