Unzufriedene Person
Manchmal können wir uns nur die Haare raufen

Woran es liegt, dass die Berliner so unzufrieden sind

„Du bist unzufrieden, mein Kind. Du musst nach Berlin.“ Oder so ähnlich. Wir haben unsere eigene Theorie, wieso Berliner so unzufrieden sein sollen.

In Berlin leben die meisten Unzufriedenen – zumindest kommt eine aktuelle Forsa-Umfrage zur Lebenszufriedenheit am Wohnort zu diesem Ergebnis. Demnach leben 30 Prozent der Berliner nicht gerne in unserer Stadt. Doch ist das eine hohe Zahl? Im Vergleich mit Hamburg (bescheidene 11 Prozent sind dort unzufrieden) wirkt es zumindest so. Grund genug, sich die Studie einmal genauer anzusehen.

Das Institut hat 1 009 repräsentativ ausgewählte Berlinerinnen und Berliner im Zeitraum vom 16. bis 26. Juli telefonisch befragt. Nicht viele, aber ausreichend. Doch wer hat denn heute bitte noch ein Festnetztelefon? Das letzte Mal, dass bei mir ein Haustelefon geklingelt hat, war in der Grundschulzeit. In meiner WG haben wir zwar einen Anschluss, aber kein Gerät mehr. Daher vermute ich, dass mehr als nur 70 Prozent der Berliner zufrieden mit ihrer Stadt 
sind – besonders junge Leute.

Viele kommen zum Studieren oder Arbeiten – die meisten haben andere Gründe

Wieso kommen sonst so viele neue Menschen in unsere schöne Stadt? Klar, zum Studieren oder Arbeiten, aber die meisten dürfte Berlin noch aus anderen Gründen locken: Sei es die kulturelle Vielfalt, seien es die langen Öffnungszeiten von Bars, Clubs und Spätis, die günstigen Preise für Essen und Getränke oder dass man eine kulinarische Weltreise machen kann, ohne in ein Flugzeug steigen zu müssen. Zudem ist Berlin auch eine sehr grüne Stadt, die gerade in diesen heißen Monaten genug Möglichkeiten zur Abkühlung bietet.

Ganz sicher empfinden das noch mehr Berliner so – wie diese Liebeserklärung an Berlin zeigt – Forsa hat sie nur nicht am Telefon erreicht.

 

Beitragsbild: Kat Jayne von Pexels

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Kategorien Gesellschaft Spreewild

Wenn ich, 22, eine Top 5-Liste mit Sätzen, die ich in den vergangenen drei Jahren am häufigsten gehört habe, aufstellen würde, wäre „Was wird man denn so nach einem Geschichtsstudium?“ ganz weit oben vertreten. Zum Glück habe ich mittlerweile eine Antwort darauf gefunden: Journalistin. Darauf gekommen bin ich durch das Lesen von Harald Martensteins Artikeln, der selber Geschichte studiert hat. Von ihm habe ich auch meinen neuen Zukunftsplan: einfach immer schreiben. Genau das mache ich jetzt hier bei Spreewild, nachdem mir mein Praktikum in der Jugendredaktion so gut gefallen hat.