Weihnachten
Familie ist das Wichtigste an Weihnachten. Wirklich?
Klartext

Müssen wir mit der Familie Weihnachten feiern?

Nein, findet Marlene und fordert einen lockereren Umgang mit dem Fest.

Vielleicht erinnern Sie sich noch an den Edeka-Werbespot, der eine Familie aus Großvater, Kindern und Enkeln zeigt? Einer nach dem anderen sagt dem alten Mann für das Weihnachtsfest bei ihm zu Hause ab. Die einzige Möglichkeit, die Familie zusammenzuführen, sieht der Großvater darin, seinen Tod vorzutäuschen, indem er Traueranzeigen verschickt. Am Tag der Beerdigung treffen schließlich alle Familienmitglieder bei ihm zu Hause ein, wo sie ihn quicklebendig an der Festtafel sitzend vorfinden. Natürlich sollte der Spot Werbung für Edeka machen. Nebenbei erinnert er aber daran, dass die Familie das Wichtigste an Weihnachten ist. Aber ist das so?

Die Verwandtschaft ist die einzige Verbindung zu anderen Menschen, die nie aufgehoben werden kann – das heißt aber nicht, dass man zwanghaft die Weihnachtstage zusammen verbringen muss. Schließlich gibt es nicht nur Familien, in denen sich alle gut verstehen. Weihnachten ist das Fest der ­Liebe, und Familie hängt leider nicht automatisch mit Liebe zusammen. Natürlich ist es schön, wenn sich die Verwandten so gut verstehen, dass sie zusammen Weihnachten feiern, aber das sollte kein Muss sein.

Vielleicht bewirkt der Zwang, sich einmal im Jahr zu treffen, ja sogar das Gegenteil von dem, was wir damit erreichen wollen. Möglicherweise entsteht dadurch erst der Streit und womöglich würden alle sich viel lieber sehen, wenn sie wüssten, dass sie sich nicht sehen müssten.

Das Fest der Liebe sollte mit den Liebsten zusammen gefeiert werden. Ob diese Familienmitglieder, Freunde oder Haustiere sind, sei jedem selbst überlassen. Die Hauptsache ist, dass niemand Weihnachten gezwungenermaßen mit jemandem feiern muss, obwohl er lieber woanders wäre.

Familie, Freunde oder jemand anderer? Mit wem feiert ihr Weih­nachten? Sagt es uns in einem Kommentar.

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Kategorien Gefühle Gesellschaft Instagram Klartext Zwischendurch

Vor 18 Jahren wurde ich in Berlin geboren und wusele seitdem dort durch die Gegend, immer offen für interessante Begegnungen und skurrile Situationen, auf der Suche nach mir selbst oder der, die ich sein möchte. Mich interessieren Musik, Theater, Politik, Natur und vor allem Menschen. Weil ich gern über alles nachdenke, schreibe ich auch gern. Denn – wenn ich all das, was ich denke, aufschreibe, bekomme ich Klarheit in meinen Geist und schöpfe Energie. Ich habe den Drang mich mit so vielen Themen wie möglich auseinanderzusetzen, gleichzeitig möchte ich andere Berliner*innen zum Nach- und Weiterdenken anregen. Beides vereine ich seit 3 Jahren in der Jugendredaktion.