Merle Schmid, 17 Jahre, aus Hohenschönhausen fragt: „In meinem Freundeskreis gibt es ein Mädchen, das etwas dicker ist als wir anderen. Das hat sie nie gestört, aber seit Kurzem redet sie ständig davon, dass sie zu dick ist und dass sie sich hässlich findet. Eigentlich nehme ich ihre Klagen nicht sehr ernst, weil alle meine Freundinnen ständig sagen, dass sie zu dick sind, aber ein bisschen Angst habe ich schon, dass sie eine Essstörung entwickelt. Wie kann ich ihr helfen?“
Frau Haube antwortet: Wenn ich deine Frage lese, glaube ich, dass das etwas dickere Mädchen mit dir wahrscheinlich über ihre körperlichen Probleme reden will. Vielleicht sogar ein Hilferuf?
Schnapp sie dir und geh mit ihr ins Kino oder trefft euch zum Musikhören. Du musst versuchen, sensibel und vorsichtig das Thema anzusprechen. Am besten du packst nebenbei ein dickes Marzipanbrot aus und redest über die Kalorien, die darin stecken und dass es gemein ist, dass so eine leckere Sache mächtig hinterhältig ist und sich leider immer auf die Hüften absetzt. Wenn sie nicht gleich anspringt, lass dir was einfallen, um auf den Kern zu kommen. Ich bin sicher, deine etwas dickere Freundin wird dir im Laufe des Gesprächs alles erzählen, was sie wirklich quält und auf jeden Fall sehr dankbar sein. Auch wenn das Gespräch vielleicht inszeniert wirkt, wirst du ihr dadurch zeigen, dass sie dir wichtig ist und dass sie nicht nur mit ihrer etwas fülligeren Figur wahr-, sondern auch mit ihren Problemen ernst genommen wird.
Hoffentlich hat sie keine ärztlich zu behandelnde Essstörung, sondern isst einfach nur gerne und viel (wie meine jüngere fast 17-jährige Tochter). Auch das wirst du herausfinden, wenn ihr gemeinsam das dicke süße Marzipanbrot verdrückt.
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