Spreewild-Adventskalender 2019

Türchen 17 – Die ultimativen Last-Minute-Geschenke

Wer bis jetzt noch keine Weihnachtsgeschenke besorgt hat, dürfte so langsam unter Druck geraten. Aber keine Panik. Die spreewild-Redaktion präsentiert euch die (nicht ganz ernst gemeinten) Top 3 der ultimativen Last-Minute-Geschenke.

Platz 3 – Die Beschaffung der Zutaten des Weihnachtsessens

Es soll Familien geben, in denen sich schon bei der Diskussion darüber, was zu Weihnachten auf den Tisch kommen soll, tiefe Gräben durch die Verwandschaft ziehen. Zu regelrechten Blutfehden kommt es in vielen Familien aber spätestens, wenn es, nachdem man sich auf Gans, Ente, Fisch oder Kartoffelsalat mit Würstchen geeinigt hat, darum geht, wer kurz vor Heiligabend die Zutaten für das Festessen beschaffen muss. Die Supermärkte sind zu dieser Zeit chronisch überfüllt. An der Fleischtheke muss man sich mit einem Mob militanter Hausfrauen um den letzten Braten schlagen, wobei sich im Lauf des Gefechts herausstellt, dass die Konkurrentinnen allesamt die Nahkampfausbildung der US-amerikanischen Eliteeinheit Navy-Seals genossen zu haben scheinen. Weniger Gedränge herrscht hingegen in der Gemüseabteilung, deren Regale als Kulisse für einen Historienfilm über die DDR in ihrer tiefsten Wirtschaftskrise herhalten könnten. Wer sich das freiwillig antut und anschließend auch noch die Verantwortung dafür übernimmt, dass es statt Gänsekeule mit Rotkohl und Klößen für jeden nur eine Scheibe panierter Jagdwurst mit Steckrübenpüree gibt, hat der gesamten Familie einen großen Dienst erwiesen, der einem Geschenk an alle gleichkommt.

Platz 2 – Die Spiegel-Bestseller-Liste

In nahezu jedem größeren Buchhandel gibt es ein Regal, in dem die Bücher der renommierten Spiegel-Bestseller-Liste stehen. Wem unter dem Zeitdruck partout keine individuellen Geschenke für die lieben Verwandten einfallen, kann sich hier bedienen. Die Liste umfasst insgesamt je vierzig Titel, zwanzig belletristische Bücher und zwanzig Sachbücher. Wenn man einfach von jedem ein Exemplar kauft, sollte eigentlich für jeden in der Familie etwas dabei sein. Besonders lustig ist es, die vierzig Bücher direkt im Buchhandel als Geschenke verpacken zu lassen – und zwar alle mit dem gleichen Papier – und sie anschließend nach dem Zufallsprinzip zu verschenken. Das kann zugegebenermaßen zu Verstimmungen führen, wenn Großtante Trude das aktuelle Jugendbuch „Erebos 2“ von Ursula Poznanski auspackt und die siebenjährige Cousine sich mit Stephen Kings neustem Werk „Das Institut“ konfrontiert sieht. Aber immerhin sind alle Beschenkten literarisch wieder auf der Höhe der Zeit.

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Platz 1 – Asyl

Bekanntlich soll man zu Weihnachten an diejenigen denken, denen es weniger gut geht als einem selbst. Und selbst, wenn man sich das spätestens am 2. Weihnachtsfeiertag vielleicht nicht mehr vorstellen kann: Ja, es gibt Menschen, deren Verwandte noch unerträglicher sind als die eigenen. Wenn man so jemanden in seinem Freundeskreis hat und ihm in diesen Tagen, kurz vor dem Fest, anbietet, ihn bei sich aufzunehmen, darf man sich seiner Jahre andauernden Dankbarkeit über dieses Geschenk sicher sein. Wer einen Freund oder eine Freundin buchstäblich in letzter Sekunde davor bewahrt, Opfer der berüchtigten Wangenkneifer-Tante oder gar des zum Fest der Liebe regelmäßig zerstrittenen Elternhauses zu werden, macht nicht nur ein Geschenk, sondern darf zu Weihnachten auch noch eine gute Tat für sich verbuchen.

Fleischfreie Weihnachten – wie soll das denn gehen? Das erfahrt ihr hinter Türchen 16

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