Türchen 20: Und andere Religionen? Was an Chanukka gefeiert wird
Während Christen an Weihnachten die Geburt Christi feiern, begehen gläubige Juden in der Adventszeit das achttägige Fest Lichterfest Chanukka. Doch was hat es damit auf sich? Hier sind die wichtigsten Infos im Überblick.
Was wird gefeiert?
Chanukka ist hebräisch und bedeutet übersetzt „Einweihung“. Im Judentum wird hier nämlich die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels von Jerusalem im Jahre 164 v. Chr. (nach jüdischem Kalender im Jahre 3597) gefeiert. Zuvor hatte der Seleukidenkönig Antiochos IV. Epiphanes in besagtem Tempel eine Zeusstatue errichten lassen. Sein Ziel war es, das jüdische Volk zu zwingen, seinen Glauben aufzugeben und den hellenischen (griechischen) Göttern zu huldigen. Schließlich gelang es jedoch einer kleinen Gruppe aufständischer Juden, den Makkabäern, den Tempel einzunehmen, wiederherzurichten und den ursprünglichen jüdischen Tempeldienst wieder einzuführen.
Warum geht das Fest acht Tage lang?
Nachdem der Tempel zurückerobert worden war, fanden die Makkabäer den siebenarmigen Leuchter, der in jedem jüdischen Gotteshaus steht, fast erloschen vor. Diese sogenannte Menora ist im Judentum ein heiliges Symbol; sie darf niemals erlöschen, da sie die Anwesenheit Gottes verkörpert. Der Legende nach war dieser Leuchter nun kurz davor auszugehen; das Öl reichte nur noch für einen Tag, während aber genau acht Tage nötig waren, um neues herzustellen. Wie durch ein Wunder soll die Menora aber für genau acht Tage weitergebrannt haben, bis zu dem Zeitpunkt, als neues Öl vorrätig war. Dieses achttägige Wunder soll zu Chanukka geehrt werden. Hierfür wird eine besondere Form der Menora verwendet, der ein achter Arm wuchs und die als Chanukkia bekannt ist.
Wann und wie wird Chanukka gefeiert?
Chanukka beginnt immer am 25. des jüdischen Monats Kislew. Da der jüdische Kalender allerdings immer nach dem Mond neu berechnet wird, fällt Chanukka auf unterschiedliche Daten im gregorianischen Kalender: Dieses Jahr wird das Fest vom 22. Dezember bis zum 30. Dezember gefeiert.
Am ersten Abend wird üblicherweise ein Licht an der Chanukkia angezündet. An jedem darauffolgenden Abend kommt dann ein weiteres hinzu, bis am letzten Abend alle acht Lichter brennen. Während der acht Tage wird ausgelassen gefeiert: Es finden Familienfeste statt, Lieder werden gesungen und die Kinder bekommen Geschenke und Süßigkeiten.
Auch in Berlin ist es bald wieder soweit: Am Brandenburger Tor wird während der Festtage wieder der größte Chanukka-Leuchter Europas stehen. In diesem Sinne: Chanukka Sameach!