Der Fernsehturm in Berlin
Immer mehr Menschen kommen nach Berlin. Aber wie fühlt es sich an, von hier wieder wegzugehen? (c) Pexels/ Felix Mittermeier

Goodbye Berlin!

Zwei Monate lang war Annalena aus Thüringen Praktikantin in unserer Berliner Jugendredaktion. Nun geht es für sie erst einmal zurück in die Heimat – ein Abschiedsbrief an die Hauptstadt.

Liebes Berlin, für mich, ein gebürtiges Kleinstadtkind, warst du eine völlig neue Welt. So viel Gedränge, Menschen und Trubel. Das war dann doch etwas zu viel für mich. Ich war schon immer jemand, der sich in großen Menschenmassen schnell unwohl fühlt (kleine Panikattacken nicht ausgeschlossen). Deshalb waren die ersten Fahrten in überfüllten U-Bahnen und Shoppingtouren in vollgestopften Geschäften eine wahre Schock-Therapie. Mittlerweile kann ich das alles ohne Anzeichen von Panik bewältigen.

Schnell erkannte ich, dass du als Großstadt auch viele Vorteile hast. Supermärkte, die rund um die Uhr geöffnet haben, Einkaufszentren en masse und Verbindungen mit Bus und Bahn im Fünf-Minuten-Takt. Einfach nur ein Traum, wenn man es gewohnt ist, verzweifelt zur Haltestelle rennen zu müssen, da man weiß, dass der nächste Bus erst in einer Stunde kommen wird, oder spätestens um 22 Uhr vor verschlossenen Ladentüren zu stehen. Auch sonntags ist bei uns eher tote Hose, hier jedoch weiß man gar nicht, was man zuerst machen – oder essen! – soll. Vegetarisch, vegan, deutsch, afrikanisch – gibt es hier alles.

Trotz allem habe ich meine kleine Heimat doch schon ziemlich vermisst und schätzen gelernt. Dort hat man den ganzen Verkehrslärm nicht, dort kennt jeder jeden und es gibt viele Wiesen, Felder und Wälder.

Berlin, du wirst zwar immer einen Platz in meinem Herzen haben, ich könnte mir jedoch nicht vorstellen, für den Rest meines Lebens hier zu leben. Aber ich werde bestimmt eines Tages wiederkommen. Danke für alles.

Deine Annalena Schwobe, 20 Jahre

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