Immer mehr Stars singen für eine emanzipierte Welt und Gleichstellung
Der Feminismus ist zurück – in neuem Gewand. Keine Alice Schwarzer, keine unrasierten Achselhöhlen, keine aggressiv klackenden Birkenstock-Latschen. Die neue Bewegung kommt deutlich glamouröser daher: in High Heels, mit knallrotem Lippenstift – und singend.
Die Popkulturlandschaft sprüht derzeit vor starken Frauen, die sich emanzipieren und keine Opferrolle gegenüber Männern einnehmen wollen. Jennifer Lopez ist nicht seine Mutter („Ain’t Your Mama“), Meghan Trainor lässt sich nicht billig um den Finger wickeln („No“) und Sarah Connor hat doch längst schon rausgefunden, dass er sie betrügt („Kommst du mit ihr“). Wenngleich sich nicht jeder Hörer hinsetzen und eine Textanalyse verfassen wird, so haben die Aussagen berühmter Persönlichkeiten doch größere Tragweite als die einer 20-Jährigen, wie ich eine bin. Deshalb ist es umso wichtiger, dass gerade die internationale Star-Elite Position bezieht.
Es geht nicht bloß irgendwie um Gleichstellung, sondern um faire Gerechtigkeit. Eine Frau soll nicht deswegen befördert werden, weil sie eine Frau ist, sondern weil sie den Posten verdient hat. Jennifer Lopez wünscht sich ja auch nicht, dass ihr Mann eine Putzkraft oder Köchin einstellt. Stattdessen will sie einen Mann, der nicht bemuttert werden muss, sondern autark handelt. Mit zeitgemäßen Gleichstellungsbeauftragten treffen sich Feministin und Chauvinist an einem Tisch – willkommen im Jahr 2016!