Sommer ohne Berlin

 

Halb leer ist die Jugendredaktion – unsere Reporter schwirren in der Weltgeschichte herum, um mal Pause von Deutschland zu machen. Nicht aber von ihrer Leidenschaft: Sie berichten weiter – in dieser Woche von der Côte d’Azur:

 

Frankreich – das Erste was mir immer in den Kopf kam, war ein Franzose mit einem Baguette unter dem Arm, einer halb vollen Rotweinflasche in der Hand, möglichst unter dem Eiffelturm in Paris. Genau so sollte der stereotype Franzose sein.

 

Mittlerweile habe ich nicht nur einen Sommer ohne Berlin verbracht, sondern ganze zwei Jahre, in denen ich Zeit hatte, auch mal andere Seiten kennenzulernen und festzustellen, dass Frankreich nicht nur Paris mit dem Eiffelturm und Notre-Dame ist.

 

Das Land hat eine wunderschöne Südküste, an der der Alltag in einem echten Kontrastprogramm zum hektischen und chaotischen Stadtleben abläuft. Den Tag verbringt man in den „Calanques“, kleinen Buchten an der Steilküste, in denen sich traumhafte Strände verstecken, die wie gemalt aussehen. Auf den täglichen Fisch- und Gemüsemärkten bekommt man alle Zutaten für ein typisch provenzalisches Ratatouille.

 

Nachdem ich inzwischen ein Jahr in Marseille lebe, fühle ich mich sehr zu der Landschaft und dem Lebensstil an der Côte d’Azur hingezogen, selbst die Menschen kommen einem freundlicher entgegen.

 

Es mag vielleicht der fehlende Winter sein oder der lange Sommer, aber wer sich einmal hier niedergelassen hat, dem fällt es schwer, wieder zu gehen, selbst wenn man weiß, dass es da irgendwo noch Berlin gibt.

 

Von Merieme Benali, 22 Jahre