In insgesamt 80 Workshops lernen die Schülerinnen und Schüler zu den Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit.

Auch in Zeiten von Corona: Schüler lernen an der FU Berlin über die Klimakrise

Die US-Westküste steht in Flammen, weite Teile Afrikas sind überflutet: Wieder einmal erschüttern schwere Umweltkatastrophen unseren Planeten und führen uns die direkten Auswirkungen des Klimawandels vor Augen. Die „SchülerUni“ der FU Berlin hat sich daher zur Aufgabe gemacht, junge Menschen so früh wie möglich für das Problem zu sensibilisieren. Heute startete die zweimal jährlich stattfindende Projektwoche.

Von Ronja Buchin

„Wir sind der bedrohlichen Klima- und Biodiversitätskrise nicht ohnmächtig ausgeliefert, sondern können Lösungen und Handlungsalternativen entwickeln“: So sieht Karola Braun-Wanke das wohl größte Problem unserer Zeit. Um genau dieses beim Schopfe zu packen, hat die Dozentin und Projektleiterin des Forschungszentrums für Umweltpolitik an der Freien Universität Berlin vor 15 Jahren das Projekt „SchülerUni“ ins Leben gerufen. Um bereits Schulkinder für die Problematik des Klimawandels und zukünftig notwendige Lösungsansätze zu sensibilisieren, ermöglicht man Berliner Fünft- und Sechstklässlern und deren Lehrkräften, sich zwei Mal im Jahr intensiv mit den Begrifflichkeiten sowie der Anwendung von Nachhaltigkeit und Klimaschutz auseinanderzusetzen.

Workshops nach wie vor heiß begehrt

2005 gründete Braun-Wanke die Organisation „SchülerUni Nachhaltigkeit + Klimaschutz“, nachdem sie aus nächster Nähe mitbekommen hatte, wie wenig eine solch abstrakte, aber extrem wichtige Thematik eigentlich im Schulunterricht behandelt wird. So ergriff sie die Initiative – mit Erfolg, wie sich zeigt: Das SchülerUni-Bildungsformat wurde mittlerweile bereits sechsfach ausgezeichnet, unter anderem im Jahr 2018 mit einem Preis des International Sustainable Campus Network (ISCN) in der Kategorie „innovative Zusammenarbeit“. Aber nicht nur offizielle Gremien sind begeistert, sondern auch die Rückmeldungen der jungen und alten Teilnehmer sind ausgesprochen positiv und die angebotenen Workshops so gefragt, dass sie jedes Mal innerhalb weniger Tage ausgebucht sind. Braun-Wankes Erfolgskonzept dahinter: „Wir wollen nicht belehren, sondern vielmehr ermöglichen, dass die Schüler mit allen Sinnen erleben, was hinter den Begriffen Nachhaltigkeit und Klimaschutz steckt“.

Während sich die Student*innen der Freien Universität in den wohlverdienten, allherbstlichen Semesterferien befinden, werden die Pforten des FU-Campus für über 1000 Berliner Schüler*innen sowie dazugehörige Lehrkräfte geöffnet. Dort werden sie in dieser Woche vom 21. bis zum 25. September an insgesamt 80 verschiedenen Workshops teilnehmen können, bei denen, so Organisatorin Braun-Wanke, kritisches, kreatives und reflexives Denken bei den jungen Interessierten gefördert werde. Das vielfältige Programm legt den Fokus auf eine nachhaltige Entwicklung in puncto Energie, Ernährung, Konsum und Lebensstil, wobei immer die Zielstellung besteht, die neugewonnenen Erkenntnisse auf den facettenreichen Alltag übertragen zu können. Damit die Schüler „Nachhaltigkeit mit Kopf, Herz & Hand lernen“ können, wie die SchülerUni-Parole proklamiert, werden die Themen von Fair Fashion bis hin zu Bionik sowohl in informativen Vorträgen, als auch in DIY-Workshops, Planspielen und Forschungsprojekten bearbeitet.

In Corona-Zeiten wird auch im „digitalen Klassenzimmer“ gelernt

Darüber hinaus gibt es diesmal neue Formate im Zusammenhang mit den Corona-Schutzmaßnahmen: Neben einem umfassenden Hygienekonzept sollen die Schüler bei mehreren Workshops draußen im „grünen Klassenzimmer“ oder online im „digitalen Klassenzimmer“ lernen können, zusätzlich werden auch die Dozenten und Trainer*innen den teilnehmenden Schulen frei nach dem Motto „SchülerUni goes School“ einen Besuch abstatten.

Mehr Infos über das Projekt und die angebotenen Workshops gibt es auf der offiziellen SchülerUni-Website.

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