Public Climate School
Students for Future ruft zur bundesweiten Bestreikung des Hochschulbetriebs auf.

Public Climate School: Students for Future bestreiken Berliner Unis

Gestern startete die „Public Climate School“, eine bundesweite Aktionswoche der Universitäten zur Klimakrise. Bis Freitag finden an allen staatlichen Berliner Universitäten und Hochschulen Vorträge und Workshops zum Thema Klimawandel und Klimastreik statt. Ein Überblick.

Montag, 12.30 Uhr, Dahlem: Der große Hörsaal in der Rost- und Silberlaube ist gut gefüllt mit Studierenden. Doch findet hier keine gewöhnliche Vorlesung statt. Die „Fridays for Future“-Gruppe an der FU hatte als Auftaktveranstaltung der „Public Climate School“ eine studentische Vollversammlung organisiert. Während der Klimastreikwoche sind Dozierende aller Hochschulen und Universitäten im Vorfeld aufgefordert worden, ihre Lehrveranstaltungen in dieser Woche zur Thematik der Klimakrise und der globalen Erwärmung auszurichten. Zusätzlich werden zahlreiche selbstorganisierte Vorträge und Workshops zum Thema angeboten, die für alle offen sind.

Was, wenn sich die Dozierenden weigern?

Zunächst wurde erklärt, was eine studentische Vollversammlung eigentlich ist: nämlich das höchste Organ der studentischen Selbstverwaltung. Anschließend gab es Diskussionen und Abstimmungen über die Forderungen der FFF-Gruppe an die Universitätsleitung und die Politik. Es wurde unter anderem diskutiert, inwiefern die Forderung nach der Inklusion von Inhalten zu den Themen des Klimawandels während der Klimastreikwoche im regulären Unibetrieb möglich sind und welche Alternativen es für Studierende gibt, deren Dozierende sich nicht an der Aktionswoche beteiligen. Viele der Wortmeldungen zeigten, dass nicht allen Studierenden klar ist, ob und wie sich das Thema überhaupt an ihrem Fachbereich umsetzen lässt. Andere Kommilitonen schlugen stattdessen vor, Dozierende direkt anzusprechen, gegebenenfalls selbst die Seminargestaltung zu übernehmen oder Veranstaltungen zu bestreiken, bei denen sich die Lehrkräfte weigerten, diesem Thema Aufmerksamkeit einzuräumen. Insgesamt war es eine lebhafte, austauschreiche Diskussion, während der mit vorher vereinbarten Gesten Zustimmung und Ablehnung für die einzelnen Redebeiträge ausgedrückt werden konnte.

Der Hörsaal 1a der FU wird bis einschließlich Donnerstag besetzt. Foto: Tamina Grasme

Das fordert die „Fridays for Future“-Gruppe der FU

Abschließend wurden alle weiteren Forderungen der letzten Vollversammlung vorgestellt und Fokusgruppen gebildet, die das weitere Vorgehen zu den Themenschwerpunkten diskutieren sollten. Gefordert wird beispielsweise:

  • die Demokratisierung der Unistrukturen,
  • ein klimaneutraler Unibetrieb,
  • mehr Biodiversität,
  • häufigere Sanierung statt Neubau von Gebäuden,
  • eine Reform der Mobilität an der FU,
  • die Solidarisierung mit Gewerkschaften sowie
  • der Umstieg auf nachhaltige Finanzdienstleister.

Alle Forderungen könnt ihr hier öffentlich nachlesen.

Doch die Vollversammlung sollte nur den Beginn der Klimastreikwoche markieren. Noch bis Freitag werden bundesweit Vorträge und Workshops angeboten. Auch die Berliner Universitäten und Hochschulen nehmen an der „Public Climate School“ teil und bieten Veranstaltungen an den verschiedensten Fachbereich an.

Veranstaltungen an der FU anlässlich der „Public Climate School“

Besonders viel hat die FU zu bieten:

Auch die Humboldt-Universität veranstaltet eine studentische Vollversammlung

Am Dienstag um 16 Uhr sind alle HU-Studis in den Audimax 2 eingeladen, sich dort mit ihrer Stimme einzubringen. Gleichzeitig stellt sich Prof. Klein der Frage, wie die Mathematik helfen kann, die Klimadiskussion zu strukturieren. An der HU hat das Nachhaltigkeitsbüro derweil einen Clean Up auf dem Campus Nord organisiert und es findet ein gemeinsamer Kochabend mit geretteten Lebensmitteln statt.

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Die TU veranstaltet einen Rundgang über den zukünftigen „Campus Climate Gardens Charlottenburg“ und baut mit euch das „TU Future Mobil“ in einer offenen Werkstatt. Für alle, die sich die Frage stellen, wie man Feiern nachhaltiger gestalten könnte, bietet der Vortrag „Hedonismis vs. Nachhaltigkeit“ einen ersten Einstieg.

Höhepunkt der Aktionswoche ist dann die Klimagroßdemo am Freitag ab 12 Uhr, die am Brandenburger Tor startet.

Weiter Informationen zur „Public Climate School“ sowie das gesamte Programm gibt es über die einzelnen Hochschulgruppen der FridaysForFuture Bewegung auf Facebook und unter https://pcs.fridaysforfuture.berlin/.

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Wenn ich, 22, eine Top 5-Liste mit Sätzen, die ich in den vergangenen drei Jahren am häufigsten gehört habe, aufstellen würde, wäre „Was wird man denn so nach einem Geschichtsstudium?“ ganz weit oben vertreten. Zum Glück habe ich mittlerweile eine Antwort darauf gefunden: Journalistin. Darauf gekommen bin ich durch das Lesen von Harald Martensteins Artikeln, der selber Geschichte studiert hat. Von ihm habe ich auch meinen neuen Zukunftsplan: einfach immer schreiben. Genau das mache ich jetzt hier bei Spreewild, nachdem mir mein Praktikum in der Jugendredaktion so gut gefallen hat.