„Und aus war’s. Ohne Worte“

Gebrochene Herzen. Grafik: Raufeld Medien

Liebe am Ende: Wie Jugendliche auseinandergehen



Bevor morgen am Valentinstag wieder Verliebte aus allen Ecken auftauchen, erzählen wir euch hier die unterhaltsamsten Schlussmach-Geschichten der Berliner Jugend.



Meine Freundin und ich waren mit mehreren Freunden im Festsaal Kreuzberg, und ich habe mir zwei Stunden angeschaut, wie sie mit einem Kumpel von einem Kumpel von mir getanzt hat, der seine Hände von Lied zu Lied weniger unter Kontrolle hatte. Meine Freundin hat sich kaum dagegen gewehrt. Also wurde ich sauer, sodass ich mit einer alten Freundin von mir geknutscht habe. Das hat sie gesehen, und aus war’s. Ohne Worte. Heute sind wir übrigens wieder zusammen.
Kai Wendlandt, 19 Jahre



Ich hatte mal einen Freund, der eines Tages kurz vor Mitternacht im Hof vor meinem Fenster stand, mich als blöde Schlampe und Schlimmeres beschimpfte und schrie, dass er nichts mehr mit mir zu tun haben wollte. Die Gründe sind nicht mehr von Belang. Mir war das so peinlich, dass ich ihn danach nicht wieder anrief, und er hatte seine Aussagen offenbar auch sehr ernst gemeint, denn wir haben nie wieder miteinander geredet.
Lisa Hörbiger, 19 Jahre



Ich war 17 Jahre alt und mein neuer Freund 21. Wir kannten uns schon ein paar Jahre, ich wusste, dass er noch auf der Suche nach seiner sexuellen Ausrichtung war. Als wir zusammen kamen, war sie offenbar eher auf Frauen ausgerichtet. Doch nach zwei Wochen kam er eines schönen Sonntagnachmittags vorbei, um mir zu sagen, dass er die Nacht zuvor einmal wieder in der Busche war, einem Gay-Club in Friedrichshain, und einen Typen kennengelernt hat. Das Komische in dieser Situation war, dass ich nicht einmal eifersüchtig auf meine Konkurrenz sein konnte.
Sigrid Pukorni, 24 Jahre



Mein Freund und ich hatten einen Tag im Park verbracht, abends Pizza gegessen und DVD geschaut. Es war ein stinknormaler, schöner Sonntag. Als er sich verabschiedete, wirkte er schon etwas fahrig. Im Nachhinein kann ich sagen, dass er sich zu diesem Zeitpunkt wohl geärgert hat, sich bisher nicht getraut zu haben. Kurz vorm Schlafengehen bekam ich dann eine SMS: Er wünsche sich eine kleine Auszeit, ihm wachse alles über den Kopf. Den Mut, noch einmal klipp und klar eine Ansage zu machen, hat er danach auch nicht aufgebracht. Brauchte er auch nicht, ich wusste auch so Bescheid, dass das Würstchen aus meinem Leben war.
Elisabeth Radlberg, 18 Jahre



Ich habe einmal einen Brief bekommen, in dem stand: „Du bist eine so tolle Frau, dass ich mich dafür schlagen könnte, dir Folgendes zu sagen: Ich bin in eine andere verliebt.“ Gut, wir sind ja auch nur zwei Wochen zusammen gewesen.
Anastasia Tatarou, 17 Jahre



Im Kino hatten meine Freundin und ich den Film „Elegy“ gesehen. Danach gingen wir noch etwas trinken und sprachen über die Liebe der Protagonisten, die so leidenschaftlich und echt war. Immer stärker bekam ich das Gefühl, dass die Liebe zwischen meiner Freundin und mir irgendwie sehr viel schaler war. Ich habe wohl eine Bemerkung zuviel über meine Bedenken gemacht, wir haben noch eine Woche gestritten, dann haben wir uns getrennt.
Adi Saleem, 20 Jahre

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