Hört endlich auf zu fragen – es nervt!
Sie ist der Albtraum der Generation Z und steckt im Patronengürtel einer jeden Oma. Ein Dauerbrenner, der einfach nicht alt wird: die Frage nach dem Danach. Niemand bleibt verschont: „Und, weißt du schon, was du nach dem Abi machen willst?“
Diese Frage bringt so manchen Jugendlichen zur Verzweiflung. Es hilft nur, klug auszuweichen. Doch das klappt nicht immer, wie ich über die Feiertage mal wieder schmerzlich erfahren musste. Während der zahlreichen Fressorgien bleiben gezwungene Gespräche schließlich nicht aus.
Es ist fast schon Routine: Meist sitzt man mit einem 700-Kalorien-Stück Torte auf der Oma-Couch, umringt von mehr oder weniger bekannten Familienmitgliedern. Nach den obligatorischen Fragen zum Wetter und zum BER kommt meist eine Pause und ein langes „Duuuu…“. An diesem Punkt täuscht man besser einen Kreislaufkollaps vor oder findet eine Ausrede, um ganz schnell den Raum verlassen zu können. Doch manchmal hilft eben alles nichts, und die Frage verlässt die Lippen des Fragenden.
Es ist wie mit Elektro-Pop-Songs aus dem Hit-Radio: Es nervt! Und es nervt auch noch beim siebten Mal.
Ich kann euch einfach noch keine Antwort geben
Denn in meinem Alter hat man absolut keine Ahnung, was man „danach“ machen will. Und nein, man weiß auch nicht, was man irgendwann mal werden will. Am liebsten will man gar nichts werden, um noch für einen Moment in diesem unschuldigen Nichts hängen bleiben zu können. In einer Welt, die immer schneller, lauter und komplexer wird, muss man doch nicht auch noch wissen, wie es nach dem Abi weitergeht.
Da wünscht man sich manchmal zurück in sein fünfjähriges Ich, als noch Weihnachtsmann oder Müllmann ganz oben auf der Liste der Jobwünsche stand. Nüchtern betrachtet wird das schwierig, deshalb hört bitte auf zu fragen. Denn bevor ich euch eine vernünftige Antwort geben kann, muss ich mich erst mal selbst fragen: Was will ich eigentlich danach machen? Ich weiß es noch nicht.