Am Freitag eröffnete der „JugendAktionsRaum“ am Alex. Das vom Senat für Bildung, Jugend und Familie finanzierte Projekt soll künftig Anlaufstelle für geflüchtete und andere Jugendliche sein.
Es ist ein etwa 30 Quadratmeter großer Container. Ein weiß gräulicher Kasten, Stühle von Ikea stehen davor, im Inneren steht nicht viel mehr. Das ist der neue „JugendAktionsRaum am Alexanderplatz“ („Jara“), der zwischen Fernsehturm und Neptunbrunnen zum neuen Treffpunkt junger Menschen werden soll.
In den nächsten Wochen wird er sich wohl mit Leben füllen, mit einer Ausstellung von Zitaten der Jugendlichen, die hierher kommen, mit Möbeln und Spielen. 140 000 Euro steckt die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie bis Ende 2018 in das Projekt, das laut eigenen Angaben dazu beitrage, junge Geflüchtete „frühzeitig zu integrieren“.
Keine konkreten Programmpläne
Zwei Sozialarbeiter und weitere Honorarkräfte werden künftig viermal die Woche bis in die Abendstunden vor Ort sein oder aktiv auf die Jugendlichen auf dem Gelände, an den U-Bahnhöfen sowie im Alexa-Einkaufszentrum zugehen und auf „Jara“ aufmerksam machen. Neben Filmabenden, Schreibwerkstätten oder anderen kreativen Freizeit- oder Sportangeboten sollen dort auch Beratungen stattfinden. Rund um die Themen, die die Jugendlichen auch wirklich betreffen. „Deshalb gibt es kein festes Programm, wir entwickeln die Ideen gemeinsam“, sagt Tino Kretschmann vom Verein Moabiter Ratschlag e.V., der das Platzmanagement verantwortet.
Brennpunkt Alexanderplatz
Gemeinsam mit Senatorin Sandra Scheeres und Sandra Obermeyer, der Jugendstadträtin des Bezirks Mitte, stellt er am Freitagnachmittag das Projekt vor. „Jara“ richte sich insbesondere an junge geflüchtete Männer und ziele laut der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie darauf ab, ein „Abrutschen in die Kriminalität zu verhindern“.
Denn man dürfe die Augen nicht vor dem verschließen, was inzwischen am Alex geschehe, findet Senatorin Sandra Scheeres. Sie schätzt, dass von 100 bis 200 Jugendlichen, die am Alexanderplatz abhängen, etwa 10 oder 15 kriminell seien. „Diese wenigen sollen die anderen nicht mit in den Sumpf ziehen“, sagt sie im Rahmen der Eröffnung. Das Projekt ist eine Ergänzung zu verstärktem Polizeieinsatz und anderen sozial ausgerichteten Projekten rund um den Brennpunkt Alexanderplatz.
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