Studie entschlüsselt Geheimnisse um perfektes Selfie

Wie muss ich die Kamera halten, um schlanker zu wirken? Psychologen der Universität Bamberg haben mit einer Studie Antworten auf Fragen wie diese gefunden.

Von Tamina Grasme, 21 Jahre

Im Dienste der Wissenschaft sahen sich über 300 Probanden einer Studie der Universität Bamberg computergenerierte 3D-Gesichter an. Dabei wurde das gleiche Gesicht in sieben verschiedenen, selfie-typischen Positionen dargestellt: Mal von unten fotografiert, mal von oben, links oder rechts der Linse zugewandt. Danach mussten die Betrachter erklären, wie das Gesicht und die Person auf sie wirkte. Attraktivität, Dominanz, Intelligenz und Körpergewicht standen im Fokus der Bewertungskriterien.

„Selfies dienen oft als wichtiges Medium – ein Grund, sich als Psychologe näher damit zu beschäftigen“

Doch wieso beschäftigt sich die wissenschaftliche Psychologie mit instagramtauglichen Schnappschüssen? Dipl.-Psych. Tobias Schneider, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Allgemeine Psychologie in Bamberg, erklärte dies so: „Die untersuchten Variablen spielen eine entscheidende Rolle in sozialen Interaktionen und sogar bei der Partnerwahl. Selfies dienen oft als wichtiges Medium – ein Grund, sich als Psychologe näher damit zu beschäftigen.“

Große Unterschiede in der Wirkung der Selfies von Männern und Frauen

Durch die Studie wollten die Wissenschaftler Schneider und Prof. Dr. Claus-Christian Carbon herausfinden, ob bestimmte Kamerapositionen einer Person besonders schmeicheln – oder eben auch nicht. Und so stellte sich heraus, dass Frauen attraktiver wirken, wenn sie ihre linke Gesichtshälfte zur Kamera drehen. Zeigen sie allerdings ihre andere Hälfte, werden sie als hilfsbereiter wahrgenommen. Bei den Männer ist dieser Effekt vertauscht: Sie wirken sympathischer, wenn ihre rechte Gesichtshälfte zu sehen ist.

Ergebnisse der Studie

Doch neben der Attraktivität und der Hilfsbereitschaft wurde ebenfalls noch die Wahrnehmung des Körpergewichts untersucht. Dabei bestätigte sich eine ältere Studie aus 2012, die ergab, dass von oben aufgenommene Fotos die Person schlanker wirken lassen. Auch hier konnte die Studie noch weitere neue Ergebnisse liefern. Prof. Dr. Carbon, Professor für Allgemeine Psychologie an der Uni Bamberg, erklärte dazu: „Werden wir hingegen bei einer tiefer positionierten Kamera noch eher übergewichtig eingeschätzt, so kann eine typische seitliche Drehung diesen Effekt abfedern.“

Und wie mache ich nun das perfekte Selfie? Das hängt ganz davon ab, wie du rüberkommen möchtest! Willst du besonders schlank wirken, fotografiere dich laut der Studienergebnisse am besten von leicht oben und drehe dich etwas seitwärts. Möchtest du attraktiv und sympathisch erscheinen, drehe dich als Mann nach rechts und als Frau nach links. Na dann: Fröhliches Selfieposten!

Die ausführlichen Ergebnisse der Studie findet ihr auf Englisch hier.

Abbildung: Universität Bamberg

Foto: dpa

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Kategorien Spreewild

Wenn ich, 22, eine Top 5-Liste mit Sätzen, die ich in den vergangenen drei Jahren am häufigsten gehört habe, aufstellen würde, wäre „Was wird man denn so nach einem Geschichtsstudium?“ ganz weit oben vertreten. Zum Glück habe ich mittlerweile eine Antwort darauf gefunden: Journalistin. Darauf gekommen bin ich durch das Lesen von Harald Martensteins Artikeln, der selber Geschichte studiert hat. Von ihm habe ich auch meinen neuen Zukunftsplan: einfach immer schreiben. Genau das mache ich jetzt hier bei Spreewild, nachdem mir mein Praktikum in der Jugendredaktion so gut gefallen hat.