Mit dem Flieger zur Arbeit

Foto: W. Brenneis / pixelio.de

Auslandspraktika für Jugendliche auf Berufssuche – das ist die Idee eines europaweiten Projekts. Unsere Autorin nahm teil

 

Das Gefühl der Freiheit war nicht ganz so, wie erhofft: Das Abi war zwar geschafft, aber ich wollte nicht nahtlos zum Studium übergehen und musste überlegen, was stattdessen zu tun ist. Schließlich stieß ich auf das wenig bekannte Programm der Berliner Mobilitätswerkstatt, die Jugendlichen Praktika im Ausland vermittelt. Es richtet sich an Schulabgänger und einen Ausbildungsplatz suchende Jugendliche, die einen erschwerten Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt haben, aber auch an Abiturienten, die sich nach dem Abschluss erst einmal beruflich orientieren müssen. Das Projekt ist in drei Phasen eingeteilt. In der Vorbereitung besuchte ich einen Sprachkurs, wurde in Workshops auf das Land, die Menschen und das Praktikum vorbereitet und erhielt ein allgemeines interkulturelles Training.

 

In der zweiten Phase flog ich für drei Monate zum Praktikum ins Ausland, nach Italien. Die Wahl des Praktikumsplatzes war sehr frei. In meinem Fall hat sich die italienische Partnerorganisation Eurocultura um die Plätze gekümmert. In der Stadt Vicenza angekommen, mussten wir uns bei den Betrieben nur noch vorstellen. Ich habe schließlich in der Eventgastronomie gearbeitet. Die ersten zwei Wochen waren zudem mit täglichen Sprachkursen ausgefüllt, doch danach wurde der Unterricht auf ein Mal in der Woche reduziert, da man sich durch die Arbeit recht schnell in die Sprache einfindet. Während des Aufenthaltes schreibt man wöchentlich einen Blogeintrag, der von den Betreuern in Berlin gelesen wird.

 

Im Anschluss an das Praktikum fand, wieder daheim in Berlin, eine Nachbereitung statt, unter anderem wurde der Lebenslauf vervollständigt, auch ein Bewerbungstraining gab es.

 

Finanziert wird das komplette Projekt von der Vorbereitungsphase über An- und Abreise, Unterkunft bis hin zu einem Taschengeld in Höhe von 18 Euro am Tag über das Programm „Integration durch Austausch“ (IdA). Das Geld stammt aus dem Europäischen Sozialfonds, die Initiative wird gefördert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Deutschlandweit beteiligen sich 73 Projektgruppen in Zusammenarbeit mit Partnern in unterschiedlichen Ländern an dem europaweiten Programm. Mein Fazit: Ich habe eine neue Sprache gelernt, Freunde gewonnen und Einblicke in den Arbeitsalltag erhalten. Für alle, die nach dem Abi noch keinen ganz konkreten Plan haben, wie es weitergehen soll, kann es sich lohnen.

 

Luisa Lutter, 21 Jahre

 

Mehr Informationen unter: www.network-eventberlin.de

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