Schockierend – eine Studie weist nach, was wir schon immer ahnten: Unsere Eltern sind nicht ehrlich zu uns
Wenn du jetzt nicht mitkommst, dann lasse ich dich hier allein.“ So lautet die beliebteste Erziehungslüge, berichten Forscher im Fachblatt „Internal Journal of Psychology“. In einer Studie haben sie herausgefunden, dass viele Eltern bestimmte Lügen regelmäßig benutzen, um ihre Kinder fügsamer zu machen.
Lieb gemeinte Drohungen wie die eingangs zitierte machen sture Schreiköpfe zumindest ein wenig alltagskompatibel. Die Taktik, die auch bei Partnern angewendet wird, funktioniert bei den lieben Kleinen ebenfalls prima: Iss dies und iss jenes, denn davon wirst du schlau, schön oder bleibst gesund. Über Mohrrüben sagt man, sie seien gut für das Augenlicht – ich mag Möhren und trage trotzdem eine Brille. Eine weitere beliebte Lüge ist laut der Studie die Behauptung, wer Brokkoli esse, werde groß. Ich bin recht groß, obwohl ich keinen Brokkoli mochte. In einer Welt, in der die Lügen stimmen, würde ich dennoch gerne leben. Ich würde nie mehr krank, weil ich immer brav Obst esse. Und das Christkind bekäme ich endlich auch einmal zu Gesicht, weil ich eigentlich immer brav bin. Ein paar unwahre Behauptungen sind für Eltern keine echten Lügen, fand die Studie heraus.
Das ist schöner, als der Zweijährigen zu erklären, dass man ihr Gekrakel nicht als Feuerwehrauto erkennt. Oder den Größeren zu erzählen, dass die Milchzähne ohne Belohnung der Zahnfee rausmüssen und sie bitte nie wieder Geige üben sollen, da das klingt, als wäre man der Katze auf den Schwanz getreten. Fraglich ist auch, ob man einen Teenie damit locken könnte, „das ganze Wochenende lang Hausarbeit zu machen“, anstatt ihn „mal eben kurz“ zum Helfen aufzufordern, das sich dann ewig hinzieht.
Keine Aussagen trifft die Studie übrigens darüber, dass die Drohungen schlimmer werden, wenn die Kinder lernen, dass sie nie wahr gemacht werden. Wie viele Kinder sollten schon ins Heim gesteckt werden, weil sie nicht hören! Gut, dass inzwischen der demografische Wandel so weit fortgeschritten ist, sodass man das heutzutage auch seinen eigenen Eltern androhen kann. Die dürften dann empört aufschreien: „Als wir so jung waren wie ihr, haben wir uns nie so gebärdet und so etwas nicht einmal gedacht.“ Jaja.
Carola Wondrak (22 Jahre)